Die Käuferportal-Gründer: Robin Behlau (links) und Mario Kohle

Ein Drei-Millionen-Darlehen anstelle von Venture Capital

Die Investitionsbank Berlin (IBB) stattet die Vermittlungsplattform Käuferportal (www.kaeuferportal.de) mit 3,3 Millionen Euro an frischem Kapital aus. Im Rahmen des Programms zur Förderung von Forschung, Innovationen und Technologien (Pro FIT) erhält das Online-Unternehmen ein Darlehen in Höhe von drei Millionen Euro sowie einen Forschungszuschuss von 300.000 Euro, wie Deutsche Startups berichtet. Die Fördermittel stammen vom Land Berlin und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). ,

Zuvor hatten Team Europe, die Nordwest-Zeitung und Family’s Venture Capital in das Online-Unternehmen investiert. Auf Anfrage, weshalb sich das Unternehmen nun für ein Darlehen entschieden habe, erklärte Mitgründer Robin Behlau gegenüber Gründerszene: „Unsere Erfahrung ist, dass viel Eigenkapital dazu führt, dass man das Geld auch leichtfertiger ausgibt. Bei Fremdkapital hingegen überlegt man sich schon ganz genau, was man damit macht.“

Das Portal will die Förderung nach eigenen Angaben dazu verwenden, sein Angebot weiter auszubauen und neue Online-Technologien zu entwickeln, die Kaufinteressenten und regionale Fachfirmen zusammenbringen sollen. Bis Mitte 2015 sollen dazu auch 50 neue Arbeitsplätze in Berlin enstehen, so die offizielle Stellungnahme. Im Jahr 2013 habe sich Käuferportal zum „größten Vermittler für hochwertige Produkte in Deutschland“ entwickelt. Der Online-Marktplatz wolle nun schrittweise in den europäischen Markt expandieren, so das Unternehmen weiter.

Seit einem halben Jahr wieder profitabel

Behlau betonte im Gespräch mit Gründerszene, dass das Unternehmen seit einem halben Jahr wieder profitabel sei: „Wir wollten keine hohe Burn-Rate fahren, sondern haben immer versucht, unsere Gewinne ins Unternehmen zu stecken. Und das hat auch gut funktioniert.“

Käuferportal wurde 2008 von Robin Behlau und Mario Kohle in Berlin gegründet und verweist auf mehr als 200 Mitarbeiter. Nach eigenen Angaben hat das Portal im vergangenen Jahr einen Außenumsatz von mehr als 500 Millionen Euro erzielt. Zunächst war Käuferportal als B2B-Marktplatz gestartet, bei welcher Investitionsgüter wie Plotter, Kassenanlagen und Telefonanlagen zwischen mittelständischen Unternehmen und lokalen Anbietern vermittelt wurden.

Inzwischen ist das Angebot um B2C-Produkte erweitert worden, Kaufinteressierte können nun beispielsweise auch Angebote für Treppenlifte, Wintergärten oder Garagen von Fachhändlern einholen. Dabei handele es sich immer um beratungsintensive Produkte, sagte Behlau: „Ein Plotter, ein Wintergarten und ein Fertighaus haben schon viele Gemeinsamkeiten als Produkt. Du kannst dafür nicht einfach in einen Laden gehen. Du musst dir eine ganze Menge Informationen über Modelle und Anbieter einholen, bevor du eine wirklich gute Kaufentscheidung treffen kannst.“

Bild: Käuferportal