Christopher grätz
Christopher grätz Kapilendo-Vorstand Christopher Grätz hat sein Startup mit Venturate fusioniert

Ein Startup auf Geldsuche muss sich entscheiden: Einen Kredit aufnehmen – oder doch lieber Geschäftsanteile für ein Investment abgeben? Beides geht heute schon über die Crowd. Nur bislang noch nicht über einen Anbieter. Das soll sich nun ändern: Der Kreditmarktplatz Kapilendo hat jetzt die Crowdinvesting-Plattform Venturate komplett übernommen – und will zukünftig beide Finanzierungsformen aus einer Hand anbieten. Man wolle damit „als Ergänzung zu den etablierten Banken ein einzigartiges Finanzierungsportfolio anbieten“, so Kapilendo-Vorstand Christopher Grätz.

Kapilendo ist noch recht jung am Markt, Vorstand Grätz gründete das Unternehmen erst vor einem Jahr. Zuletzt machte das Unternehmen mit einem Kreditprojekt für einen Fußballclub auf sich aufmerksam: Hertha BSC suchte als Teil seiner Digitalstrategie eine Million Euro von der Crowd. Mit Erfolg: Die Summe kam in weniger als zehn Minuten über die Plattform von Kapilendo zusammen. Investieren konnten Fans und Interessierte ab 100 Euro.

Die Marke Venturate soll unter dem neuen Eigentümer bestehen bleiben. Auch an der Zahl der summiert 20 Mitarbeiter werde sich nichts ändern. Genauso wird das Finanzierungsangebot auf beiden Plattformen gleich bleiben – Kapilendo vergibt weiter Mittelstandskredite, und über Venturate können sich Investoren weiterhin an Startups beteiligen. Aber: Es soll Verweise auf Kredit- beziehungsweise Beteiligungsangebote zur jeweils anderen Plattform geben. Und beide Plattformen sollen so schnell wie möglich ein einheitliches äußeres Erscheinungsbild bekommen.

Der Zusammenschluss ist allerdings nur ein Teil eines größeren Deals. Das übernommene Venturate gehört seit Anfang 2015 zu FinLab, einem börsennotierten Fintech-Inkubator und -Investor. Dieser beteiligt sich jetzt im Zuge der Fusion mit 25,1 Prozent an Kapilendo. Wie viel Mittel dabei zusätzlich zur Venturate-Übernahme geflossen sind wollen die Beteiligten auf Nachfrage nicht mitteilen. Es solle sich aber um einen „signifikanten Betrag“ handeln.

Bild: Kapilendo