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Das Bundeskartellamt will genau wissen, wie objektiv und verbraucherfreundlich Vergleichsportale im Internet wirklich sind. Die Betreiber erhalten bis Jahresende umfangreiche Fragebögen von der Bonner Behörde, die anschließend ausgewertet und besprochen werden.

„Wir ermitteln nicht gegen bestimmte Unternehmen, sondern schauen uns diesen Wirtschaftszweig insgesamt an“, sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt bei der Ankündigung der sogenannten Sektoruntersuchung am Dienstag. „Hinweise von Verbands- und Verbraucherseite“ legten nahe, dass sich das Amt grundlegend mit dem Thema befassen müsse.

Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox sind unter Konsumenten beliebt. Nach Umfragen vertrauen ihnen rund 70 Prozent der Deutschen.

Verbraucherschützer wie der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) kritisieren jedoch, dass nicht immer transparent ist, nach welchen Kriterien die Ergebnisse entstehen. Der VZBV verlangt zum Beispiel, dass wirtschaftliche Verflechtungen und die Zahlung von Provisionen offengelegt werden müssten.

Eigens geschaffene Abteilung wird tätig

Das Kartellamt will sich vor allem Portale aus den Bereichen Reise, Versicherungen, Finanzdienstleistungen, Telekommunikation und Energie anschauen und dabei „etwaige verbotene Verhaltensweisen anhand einer umfassenden Sachverhaltsaufklärung identifizieren“.

Das Amt nutzt mit der Sektoruntersuchung zu Vergleichsportalen erstmals neue Kompetenzen im Verbraucherschutz, die der Gesetzgeber ihm eingeräumt hatte. Im Sommer war eigens eine neue Abteilung eingerichtet worden.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Welt Online.

Bild: Check24