Hürde Berufswahl – Welcher Job passt zu meinem Studium?

Bei der Berufswahl konzentrieren wir uns vornehmlich darauf, was wir in den vorangegangenen Jahren gelernt haben, welche Ausbildung oder welches Studium wir absolviert haben. Welche berufstypischen Qualifikationen – kurz: welche Hard Skills –  haben wir erworben und in welcher Position können diese im Anschluss am besten Verwendung finden?

Was man bei dieser Fokussierung auf objektiv messbare Kompetenzen häufig vernachlässigt, sind die sogenannten Soft Skills. Wie ist es beispielsweise um jemandes soziale, persönliche und methodische Fähigkeiten bestimmt? Und was hat man immer schon am besten gekonnt?

Werfen wir mal einen Blick in die Vergangenheit – denn die kann sich von Zeit zu Zeit als recht aufschlussreicher Wegweiser entpuppen – auch in puncto Berufswahl.

Früh übt sich – Ein Schulhof voller Klischees

Wer sich an seine Schulzeit zurückerinnert, erinnert sich auch an sie. Denn sie gab es auf jedem Schulhof – egal ob am katholischen Mädchengymnasium oder auf dem Sportinternat: Die Handvoll Mitschüler, deren Beschäftigung hauptsächlich darin lag abgedroschene und sich neu formierende Klischees zu erfüllen – ob nun tatsächlich willentlich sei mal dahingestellt.

Da gab es beispielsweise den Sportler, gerne ein Fußballer, im besten Fall sogar Mannschaftskapitän. Der Teamchef zeichnet sich nicht zuletzt durch die Scharen der Freunde, Bewunderer und Nacheiferer aus, die ihn auf Schritt und Tritt verfolgen. Gegen den Zauber seines charismatischen Auftretens ist niemand so recht immun. Der Kampfgeist, den er auf dem Spielfeld an den Tag legt, macht ihn auch abseits der Grünfläche zum auserkorenen Alphatier.

Erfahrungsgemäß nicht unweit von den einnehmenden Athleten kann man eine Gruppe zusammengedrängter Mädchen entdecken: die Gossip Girls. Aufgeregt gackernd oder sich beratschlagend, je nachdem welche Neuigkeiten die gut vernetzten Fräuleinchen zuletzt aufgeschnappt haben.  Für die einen Schulhof-Schreck für die anderen beste Freundinnen für immer sind sie dafür zuständig, dass auch ja jeder alles über jeden erfährt.

Einen weiten Bogen um diese Klischee-Kreise macht stets der nicht minder stereotype – mittlerweile kann man’s ja sagen – Nerd. Er ist ein Crack in allen naturwissenschaftlichen Fächern und natürlich in Mathe. In seiner Pfadfindergruppe hat er treue Freunde gefunden, ansonsten ist er ein ruhiges Kerlchen, beobachtet aus der Ferne den bunten Trubel, aus dem er sich – einer bewährten Taktik folgend – am liebsten raushält. Der Rest wird nie so ganz schlau aus ihm, vielleicht macht ihn das am Ende zum Weisesten von allen.

Und auch ihn darf man nicht vergessen – und nicht mit dem eben beschriebenen Typus verwechseln: den Hardcore-Zocker. Auf keiner Party dabei, weil er es sich lieber mit einem Kasten Energy-Drink vorm PC gemütlich macht. Er programmiert beinahe manisch diese und jene Seite und die Eltern sind schon ganz besorgt, weil der gute Junge sich statt im Freien lieber in MMORPGs aufhält.

Was ist nur aus euch geworden..!

Und was ist heute aus diesen einst so leicht zu kategorisierenden Fraktionen geworden? Sie sind groß geworden, die meisten sogar erwachsen. Ernsthafte Leute, könnte man sagen.

Hat dem Mannschaftskapitän sein Charisma, seine Durchsetzungsfähigkeit und sein strategischer Weitblick geholfen, hoch hinaus zu kommen? Ist es immer noch seine Leidenschaft, Gleichgesinnte zu begeistern – früher für’s Spiel, heute für die Geschäftsidee seines eigenen Startups? Wen würde es wundern, wenn der Teamchef sich mittlerweile zum CEO gemausert hätte?

Und die Vorzeige-Klatschbase von damals – welchen Weg hat sie eingeschlagen? Den für alle am offensichtlichsten zu ihr passende? Als PR-Managerin profitiert sie heute noch von ihren hervorragenden Netzwerk-Skills und verpackt diese und jene Geschichten so, dass sie interessant klingen und der Öffentlichkeit bereitgestellt werden können.

Damals wohlmöglich schief beäugt, ist der Pfadfinder von früher mittlerweile zum SEO-Manager aufgestiegen, der für seine analytische Denkweise, für sein rational-besonnenes Gemüt und seine findige Art geschätzt wird. Während er früher gerne unterm Radar flog, sorgt er heute dafür, dass sein Startup immer schnell (und schön weit oben) gefunden wird.

Aus dem Energy-Drink wurde Club Mate, viel Zeit am Rechner verbringt er immer noch: Der Zocker von damals ist mittlerweile ein App Developer, der mit seinen Entwicklungen die Massen erfreut. Das IT-Genie kommt für seine Verhältnisse sogar recht viel unter Leute – Startup-Büros sind ja vor allem eins: kommunikativ. Da muss sich auch niemand mehr Sorgen machen, denn die Berufswahl ist einwandfrei.

Und die Moral von der Geschicht’…

immer klappt das natürlich nicht. Und wer nur mit Klischees arbeitet, vernachlässigt natürlich, wie unterschiedlich jeder einzelne Mensch tatsächlich tickt und blendet dadurch die große Masse aller möglichen Szenarien aus. Wenn das Klischee allerdings dazu instrumentalisiert wird, auf eine Erkenntnis hinzuweisen, ist es gar nicht so verkehrt.

Denn was man wirklich beherzigen kann, ist Folgendes: Wenn man sich bei der Jobsuche auf seine Talente, seine Vorlieben, seine Charaktereigenschaften und – na gut – auf seine Ausbildung besinnt, stehen die Chancen recht gut, einer verheißungsvollen Job-Zukunft entgegenzublicken.

„Ich habe früher im Unterricht schon gerne gequatscht und mochte es, im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen. Wenn es Klatsch und Tratsch gab, wusste ich es meistens als erste“, sagt Anastasia Albert, Communication Manager bei Mila. „Ich bin eben ein sehr offener und kommunikativer Mensch, der gerne neue Leute kennenlernt. Das ist in meinem Job total hilfreich – egal ob ich auf Konferenzen unterwegs bin, wo ich niemanden kenne oder mir Journalisten und Bloggern telefoniere.“

Und auch Christoph Brennecke, CTO bei Content Fleet, hat seine Bestimmung bereits früh entdeckt. „Ich habe schon als Jugendlicher nächtelang fürs Internet entwickelt, um dort den Freundeskreis zusammenzuführen. Dass das meine berufliche Laufbahn ziemlich geprägt hat, bezweifle ich nicht im geringsten.“

In diesem Sinne: Prüft eure Stärken und dann nichts wie los in die Gründerszene Jobbörse. Hier warten Hunderte von spannenden Startup-Jobs auf euch, hier findest du deine Bestimmung! Happy Job Hunting!