COLOGNE, GERMANY - OCTOBER 21: Carolin Kebekus performs on stage during the 18th Annual German Comedy Awards at Coloneum on October 21, 2014 in Cologne, Germany. The show will be aired on RTL on October 25. (Photo by Andreas Rentz/Getty Images)

Der deutsche Comedy-Star Carolin Kebekus („PussyTerror“, „Heute Show“) hat die Oberflächlichkeit vieler YouTube-Stars scharf kritisiert. „Ich finde, man kann all diesen Beauty-YouTube-Mädels ihre apolitische Haltung vorwerfen“, sagte Kebekus im Interview mit der Welt am Sonntag.

„Die erfolgreichsten Kanäle sind jene, die sich mit völlig inhaltsleeren Dingen beschäftigen. Da geht es um nichts anderes als: Schuhe, Frisuren-Tipps und wie man möglichst wenig am Tag isst.“

Kebekus hat sich vor Kurzem über den Song „How It Is“ der YouTuberin Bianca „Bibi“ Heinicke in ihrer Parodie „Nix drin“ lustig gemacht. Viele dieser YouTube-Stars hätten fünf Millionen Follower und nichts anderes im Kopf als Frisuren.

„Das macht einem schon Angst“, sagte die 37 Jahre alte Moderatorin zu Welt am Sonntag. „Ich glaube nicht, dass man das einfach als vorübergehendes Phänomen abtun kann.“

Carolin Kebekus unterstützt seit Längerem die entwicklungspolitische Organisation „One“ und deren Kampagne „Armut ist sexistisch“, die sich für bessere Ausbildung und Gesundheitsversorgung von Mädchen und Frauen in Afrika einsetzt. Während einer Reise nach Sambia hat sie sich mit einer Frauen-Comedy-Gruppe ausgetauscht.

„In Deutschland muss ich oft hören, dass wir hier Witze darüber machen, ob die Männer besser einparken als die Frauen“, sagte Kebekus im Interview mit der Welt am Sonntag, „in den Gesprächen mit meinen Kollegen aus Sambia merkte ich schnell, dass es bei ihnen schon mehr ans Eingemachte geht.“

Zum Teil hätten die afrikanischen Komikerinnen „ganz krasse Themen“ in ihr Programm aufgenommen – Unterdrückung und Gewalt durch Männer etwa, die einfach zu ihrem Alltag gehörten: „Das geht weiter als das, was wir uns vorstellen können.“

Dieser Artikel ist zuerst auf Welt.de erschienen.

Bild: Getty Images/Andreas Rentz