Es sind immer wieder die gleichen Fragen. Oft die gleichen Fehler, die Startups machen. Konstantin Guericke wird gerne gefragt, was man als Entrepreneur beachten sollte. Welche Fallstricke lauern. Wie man aus einer Geschäftsidee ein gut laufendes Unternehmen macht.

Im fünften Teil unserer Serie geht es um anspruchsvolle Investoren, hausierende Gründer und warum das eingesammelte Kapital für mindestens 18 Monate reichen sollte.

1. Gründen ist günstiger, Investoren sind anspruchsvoller

Heutzutage kann man bereits in sechs Monaten etwas auf die Beine stellen: Die Programmiersprachen sind High-Level, es gibt APIs und mit Amazon Web Services kann man gleich etwas auf die Beine stellen, so Guericke. Gleichzeitig stehen diese Möglichkeiten aber auch jedem Wettbewerber zur Verfügung, weshalb Investoren heute mehr erwarten als noch vor fünf bis zehn Jahren. Es sei deshalb wichtig, eine gewisse „Traction“ zu haben.

2. Nicht alle VCs abklappern

Viele Gründer gehen bei der Kapitalsuche von einem zum anderen VC. Guericke sagt: Wenn es bereits bei zwei potenziellen Geldgebern nicht geklappt hat, sollte man lieber erst weiteres Feedback einsammeln und an seinem Team sowie den Zahlen arbeiten.

3. Geld muss für 18 Monate reichen

In einer Series-A-Finanzierungsrunde sollte ausreichend Kapital aufgenommen werden: Laut Guericke ist es hilfreich, wenn das Geld für mindestens 18 Monate reicht. Der Grund: Die Unternehmensbewertung sollte sich bis zur nächsten Runde möglichst verdoppelt oder verdreifacht haben. Zudem sollte man neue Investorengespräche nicht erst kurz vor Ablauf der 18 Monate beginnen. Denn die Verhandlungslage sei sehr schwierig, wenn man nur noch ein bis zwei Monate Kapital in der Kasse hat, so Guericke.

Guericke besitzt einen reichhaltigen Erfahrungsschatz, ist im Silicon Valley bestens vernetzt und hat auf die meisten Fragen junger Gründer eine Antwort. Er ist Mitgründer des amerikanischen Business-Netzwerks LinkedIn. Außerdem ist er Mentor an der Stanford University, sitzt in mehreren Vorständen und Beiräten von Technologieunternehmen und ist Partner des Berliner Tech-Fonds Earlybird.

Bild: Michael Berger/Gründerszene, VIDEO: GEORG RÄTH