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LaterPay-CEO Cosmin Ene

„Leser wollen nur ein Glas Milch kaufen, nicht die ganze Kuh“ – so erklärt Gründer Cosmin Ene gerne den Service, den sein Bezahlsystem LaterPay anbietet. Statt Abos zu vertreiben, bietet das Münchner Startup einen Service, mit dem Online-Medien einzelne Artikel verkaufen können.

Für sein Modell hat LaterPay nun eine Summe von fünf Millionen Euro eingesammelt. Wer genau investiert, will das Unternehmen nicht kommunizieren. Das Geld will das Startup für die Expansion in die USA benutzen, ein Büro werde in New York entstehen, so LaterPay. Leiten soll den Start in den Vereinigten Staaten Hal Bailey, ehemaliger und langjähriger Google-Leiter für Business Development, der bei LaterPay als sogenannter Chief Revenue Officer anheuert, also verantwortlich für alle Erträge ist.

Das Bezahlmodell: ein „Bierdeckel“-Prinzip

LaterPay gilt seit Langem als aussichtsreicher Kandidat für ein journalistisches Bezahlsystem. Dabei müssen Leser anfänglich auch für Pay-Angebote nicht bezahlen. Erst wenn eine Summe von fünf Euro erreicht wurde, aktiviert sich eine harte Bezahlschranke – das sogenanntes Bierdeckel-Prinzip.

LaterPay wurde Anfang 2010 von Cosmin Ene und Jonas Maurus mit Hauptsitz ist München gegründet. Mit dem neuen Investment hat das Startup insgesamt 20 Millionen Euro an Risikokapital eingesammelt. Zwischen 2012 und 2013 hatte sich LaterPay in einer Testphase mit dem Verlag Gruner+Jahr als Lösung auf dem Markt für journalistische Bezahlinhalte versucht – jedoch ohne großen Erfolg.

Ein Flop bei Spiegel Online?

Im April 2016 startete die Bezahllösung als Partner auf Spiegel Online. Wenige Monate später gab es Berichte, das LaterPay-System sei ein Flop und die Einnahmen würden nur wenige Zehntausend Euro betragen. Nach Angaben des Unternehmens sollen jedoch mittlerweile drei Millionen Artikel verkauft worden sein, die Zusammenarbeit zwischen Verlag und Startup wurde bisher nicht beendet. Heute ist die Software-Lösung von LaterPay nach Unternehmensangaben bei 150 Online-Medien integriert.

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Zu den Wettbewerbern von LaterPay gehören der schwedische Anbieter Readly, der einen Flatrate-Zugang zu mehr als 500 Titeln bietet und der niederländische Online-Kiosk Blendle.

Bild: LaterPay