Kochzauber
Die Boxen werden seit dem Sommer auch in Lidl-Filialen verkauft

Die Idee hinter Kochzauber war eigentlich, Kochboxen online zu versenden. Mit dem Rocket-Unternehmen HelloFresh im Nacken, stand das Startup vor zwei Jahren jedoch vor dem Aus. Lidl übernahm das Unternehmen, hat allerdings weiter mit schlechten Zahlen zu kämpfen, wie in der aktuellen Ausgabe des Manager Magazins berichtet wird. Ende Juni hat Lidl das Kochboxen-Prinzip deshalb erstmals in seinen Supermärkten verkauft. Der Discounter will die Lebensmittel-Tüten in mehreren Berliner Filialen testen und auf diese Weise neue Absatzmöglichkeiten schaffen.

Laut Insidern seien die Umsätze von Kochzauber 2016 nämlich ähnlich hoch gewesen wie die Verluste, schreibt das Wirtschaftsmagazin. Das Problem: Die Erlöse würden nicht wachsen und das Geschäft damit stagnieren. Auf Anfrage von NGIN Food wollen Kochzauber und Lidl keine Auskünfte zur Umsatzentwicklungen geben. Der Discounter und seine Kochboxen-Tochter „distanzieren“ sich von dem Bericht des Manager Magazin, heißt es in einer schriftlichen Antwort gegenüber NGIN Food.

In dem Medienbericht heißt es, das Unternehmen kämpfe damit neue Kunde zu vertretbaren Marketingkosten zu gewinnen. Durch den Schritt in den Handel erhoffe sich der Discounter günstiger neue Kunden zu finden. Auch die Expansion in die Schweiz solle helfen, da die Kundschaft dort zahlungskräftiger ist.

Kochzauber ist das letzte verbleibende digitale Projekt des Discounters. Die Digital-Abteilung wurde erst im Februar komplett aufgelöst, weil der neue Lidl-CEO Jesper Hojer die Onlinestrategie des Discounters neu ausrichten will. Die Pläne, einen eigenen Online-Lieferdienst sowie einen Abholservice einzurichten, um mit den anderen großen deutschen Supermarktketten mitziehen zu können, hat das Unternehmen abrupt verworfen. Lidl richtet seinen Kurs wieder auf analog und setzt nun auf eine Expansion in den USA.

Bild: Kochzauber