Likemind Gruender

Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Wir sind Likemind (www.getlikemind.com) und haben eine mobile App entwickelt, die es ermöglicht, Leute in der Umgebung basierend auf gemeinsamen Interessen zu entdecken und kennenzulernen. Hierzu veröffentlicht jeder Nutzer einen „Flyer“, der ein Thema/Interesse plus ein kurzes Nutzerprofil beinhaltet. Der Inhalt des Flyers kann entweder sehr spezifisch sein wie zum Beispiel „Wer will heute abend mit auf das Konzert von XY gehen?“, „Ich suche einen Tennis-Partner“ oder eher allgemein wie zum Beispiel „Bin gerade nach Berlin gezogen und suche neue Freunde“.

Die Idee der Likemind-Flyer basiert auf den Aushängen mit Abreißzetteln, welche man aus dem öffentlichen Raum vieler Städte kennt. Jeder Flyer verfügt über sechs virtuelle Abreißzettel, von denen jeder für eine Konversation mit dem Nutzer steht. Die Begrenzung auf sechs Konversationen erzeugt eine positive Dynamik, da die anderen Nutzer einen Anreiz haben zu reagieren, bevor alle Abreißzettel aufgebraucht sind.

Ein entscheidender Vorteil des Flyerkonzepts ist eine bessere Verteilung von Kontaktanfragen innerhalb der Community. Hierdurch werden überfüllte Posteingänge wie bei anderen Services vermieden und die Wahrscheinlichkeit, auf eine Kontaktanfrage auch tatsächlich eine Antwort zu erhalten, deutlich gesteigert.

Hinter jedem Erfolg steckt eine Vision. Wie seid Ihr auf Eure Idee gestoßen?

Wir haben Likemind entwickelt, da wir in unserem Umfeld einen großen Bedarf für einen Service zum Kennenlernen von neuen Freunden gespürt haben. Auf der einen Seite gibt es eine Vielzahl von Services für die Kommunikation zwischen existierenden Freunden und auf der anderen Seite zahlreiche Services, die sich ausschließlich auf das Thema Dating konzentrieren. Wir sind der Überzeugung, dass es zwischen beiden Kategorien eine große, unerschlossene Marktopportunität für einen Service gibt, der zwei Personen basierend auf ihrem Interesse verbindet.

Noch wichtiger als die Idee ist häufig das Team. Wer sind die Gründer, was habt Ihr vorher gemacht und wie habt Ihr zueinander gefunden?

Die drei Gründer von Likemind sind Annika Hamann, Daniel Rinser und ich, Jens-Philipp Klein. Innerhalb des Gründerteams decken wir mit UX, Mobile Development und Business/Marketing alle Kernkompetenzen ab, um eine neuartige, innovative Mobile App Experience zu erschaffen.

Viele Gründungsideen sind nicht gänzlich neu. Was ist Euer USP und was macht Ihr anders als alle anderen?

Likemind unterscheidet sich von anderen Angeboten in zwei Aspekten: Erstens haben wir die Usecases von Likemind bewusst deutlich offener und abwechslungsreicher als andere Services wie zum Beispiel Datinganbieter positioniert. Dies ermöglicht es uns, eine größere Zielgruppe an Nutzern anzusprechen. Zum Zweiten stellen wir mit dem Flyer ein Thema/eine Aktivität in den Mittelpunkt des Kennenlern-Prozesses. Dies erzeugt – verglichen mit der ausschließlichen Darstellung von Nutzerprofilen in anderen Services – deutlich mehr Vielfalt in der Community. Zudem zeigen die Nutzerreaktionen, dass der Inhalt des Flyers ein sehr guter Gesprächsaufhänger ist, der den Einstieg in eine Konversation erleichtert.

Unsere langfristige Vision bei Likemind ist es, den “Interest Graph” für das Kennenlernen neuer Leute zu etablieren. Der Flyer mit Kategorie und Thema ist nur der erster Schritt in diese Richtung; wir arbeiten bereits an noch ausgefeilteren Konzepten, um Nutzer mit gleichen Interessen zu matchen.

Zum Business: Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell? Und wie groß ist das Marktpotenzial?

Die Monetarisierungsstrategie basiert auf einem „Freemium“-Modell. Der Download der App und die Nutzung der Basisfeatures (Entdecken und Posten von Flyern sowie das Starten von Konversationen) sind komplett kostenlos. Falls ein Nutzer mehr Komfort bei der Entdeckung neuer Flyer wünscht oder in der Konversation neben Text Messaging weitere Kommunikationsformen, wie zum Beispiel Fotos senden, aktivieren will, kann er hierfür Punkte unserer eigenen virtuellen Währung „Likemind Points“ ausgeben. Diese Punkte können entweder als In-App Sales gekauft oder durch das Einladen von Freunden kostenlos verdient werden.

Aufgrund der offenen Positionierung von Likemind ist der Service grundsätzlich für jeden Nutzer attraktiv, der Interesse am Kennenlernen anderer Gleichgesinnter oder Freunde hat. Wir sehen das Potenzial, dass die Nutzerzahlen international langfristig in den zweistelligen Millionenbereich wachsen.

Im August 2012 investierte Christophe Maire in Likemind. Wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem Business Angel und was hat sich mit seiner Hilfe bei Likemind getan?

Aufgrund der vorherigen Zusammenarbeit zwischen Christophe und mir bei Atlantic Ventures hat er das Projekt von Anfang an begleitet. Christophe ist sehr hilfreich, er gibt viel Input zu der Produktentwicklung und -positionierung und unterstützt uns darüber hinaus natürlich beim Fundraising.

Habt Ihr weitere finanzielle Unterstützung erhalten oder sucht gerade danach?

Zu dieser frühen Phase veröffentlichen wir keine genauen Zahlen zu unseren Investments. Neben Christophe Maire haben JMES Investments sowie weitere Privatinvestoren in Likemind investiert.

Stellt Euch vor, Ihr könntet ein Lunch gewinnen. Wen würdet ihr aus der deutschen Startup-Branche gerne mit an den Tisch holen?

Um ehrlich zu sein, fänden wir es noch spannender, ein Lunch mit jemandem aus dem Mutterland der Startup-Branche, den USA, zu haben. Beispielsweise Sergey Brin, der Google gerade neu erfindet und aus einer Suchmaschinen-Firma einen hochinnovativen Technologiekonzern baut.

Wo steht Ihr heute in einem Jahr?

In einem Jahr ist Likemind in ausgereifter Form für iPhone, Android sowie als Webapplikation verfügbar. Der Service wird neue Elemente beinhalten, die den Kennenlernprozess zwischen zwei Personen noch spannender und abwechslungsreicher machen. Zudem erwarten wir, in einem Jahr starke lokale Hubs mit einer aktiven Community etabliert zu haben.

Bild: Likemind