Kinderzimmer_Lillydoo
Kinderzimmer_Lillydoo Mit unkonventionellen Designs will Lillydoo „moderne Mütter emotional abholen“.

Der Shop des Frankfurter Startups Lillydoo soll diese Woche online gehen. Dann will das achtköpfige Team um die Gründer Gerald Kullack und Sven Bauer haut- und umweltfreundliche Babypflege-Produkte verkaufen. Anfangs wird es dort vegane Feuchttücher geben. Windeln sollen in drei verschiedenen Designs ab Anfang 2016 verfügbar sein, Produkte zur Hautpflege im Laufe des Jahres. Kunden können sich die Ware monatlich nach Hause schicken lassen.

Dem ein oder anderen dürfte dieses Modell bekannt vorkommen. Denn Lillydoo eifert damit einem US-amerikanischen Konzern nach: The Honest Company von Schauspielerin Jessica Alba ist in den USA trotz einiger Vorwürfe extrem erfolgreich. Das Unternehmen verkauft ebenfalls Windeln in verschiedenen Designs. Und es besteht die Möglichkeit, sich die Produkte per Abonnement monatlich nach Hause schicken zu lassen. Honest schloss erst im Sommer eine Finanzierung über 100 Millionen US-Dollar ab. Der Wert des Unternehmens wurde anschließend mit 1,7 Milliarden US-Dollar beziffert.

Lillydoo-Gründer Gerald Kullack macht keinen Hehl daraus, die „Philosophie“ von Honest aufgegriffen zu haben. Man verzichte bewusst auf Inhaltsstoffe wie Parfüme und Parabene. Er sagt aber auch: „Wir wollten mit Lillydoo kein Me-too-Startup gründen, sondern unsere eigene Vision von Babycare für den deutschen Markt umsetzen und eine Marke entwickeln, die die moderne Mutter emotional abholt.“

Der Handel mit Baby-Produkten im Internet scheint zu funktionieren: Windeln.de hat den Börsengang bereits hinter sich, bei Honest ist er in Planung. Auch Lillydoo, meint Kullack, sei so aufgesetzt, dass es sehr groß skalieren könne.

Tatsächlich scheint das Konzept anzukommen. Die Liste involvierter Business Angels ist beachtlich: Allein 17 bekannte Köpfe aus der Startup-Szene nennt Kullack gegenüber Gründerszene, darunter Florian Heinemann von Project A, die Amorelie-Gründer Lea-Sophie Cramer und Sebastian Pollok sowie Björn Kolbmüller und Paul Schwarzenholz, die Flaconi ins Leben gerufen haben. Ein Pitch bei Kolbmüller und eWings-Gründer Thilo Hardt habe den Stein ins Rollen gebracht, in einer kleinen Roadshow wären sie bei fast jedem der beteiligten Investoren vorstellig geworden, meint Kullack.

Kullack und Bauer arbeiteten bis Ende letzten Jahres beim Pampers-Hersteller Procter & Gamble, waren dort im E-Commerce und Digital-Marketing beschäftigt. Im Premium-Baby-Bereich sahen sie eine Marktlücke – und gründeten im Februar die Lillydoo GmbH. „Ein Unternehmen mit einem Konzept wie Lillydoo“, findet Kullack, „gibt es in Europa kein zweites Mal.“

Bild: Lillydoo; Facebook-Bild: Namensnennung Bestimmte Rechte vorbehalten von TechCrunch