Wer in Amerika langfristig untervermietet, kann Mietschulden schnell begleichen.
Langfristig untervermieten soll beim Hauskauf helfen.

Ein Haus kaufen und die dabei entstehenden Schulden über die Vermietung eines Zimmers begleichen – für viele US-Amerikaner klingt das traumhaft. Meist scheitert der Hauskauf aber schon am „down payment“, dem nötigen Eigenkapital für die Anzahlung.

Loftium aus Seattle will den Traum vom Eigenheim trotzdem möglich machen: Bis zu 50.000 Dollar gibt das Startup zur Anzahlung dazu, die Hauskäufer müssen maximal ein Prozent der Summe selbst tragen. Zurückzahlen müssen die neuen Eigenheimbesitzer das Geld nicht – stattdessen verpflichten sie sich, eines der Zimmer im Haus unterzuvermieten und Loftium ein bis drei Jahre lang an den Einnahmen zu beteiligen. Bis zu zwei Drittel des Geldes fließen dabei direkt an Loftium, das Zimmer darf maximal acht Tage pro Jahr eigengenutzt werden.

Das Potenzial von langfristiger Untervermietung über Airbnb erkannte die Loftium-Gründerin Yifan Zhang, als sie und ihr Mann sich vergangenes Jahr selbst ein Eigenheim kauften, wie die 29-Jährige der New York Times sagte. Im neuen Haus habe es ein dauerhaft freies Zimmer gegeben. Was sprach also dagegen, es unterzuvermieten? Die beim Hauskauf entstandenen Schulden seien so schnell wieder beglichen worden. 

Konzept kaum auf Deutschland übertragbar 

Obwohl Loftium seine Website erst im September gelauncht hat, will das Startup schon dieses Jahr 50 zukünftige Hausbesitzer unterstützen – zunächst nur in Seattle, zukünftig auch in weiteren US-amerikanischen Städten.

Dass ein solches Konzept auch in Deutschland Chancen hat, ist allerdings unwahrscheinlich: „Ich gehe davon aus, dass die Banken in Deutschland sich zum jetzigen Zeitpunkt schwertun würden, Kredite zu vergeben, wenn die Darlehensnehmer das geforderte Eigenkapital nicht selbst mitbringen – auch wenn ein Unternehmen wie Loftium es stellen würde“, sagt der Immobilienexperte Alexander Ubach-Utermöhl von blackprintpartners.

Darüber hinaus biete sich das Konzept in Deutschland nicht für alle Immobilien an: „Nicht jede Wohnimmobilie lässt sich ohne weiteres als Airbnb-Wohnung nutzen, beziehungsweise legal vermieten“, gibt Ubach-Utermöhl zu bedenken.

Bild: Getty Images / Andrew Francis Wallace