Wer hätte es gedacht: Eigentlich sind Gif-Bilder bekannt durch kurze, künstlich animierte Bilderfolgen im Zeichentrick-Stil. Nun schickt sich eine überraschend große Zahl an Diensten, das Format für kurze Videos zu nutzen, die dann im Instagram-Stil verbreitet werden sollen. Loopc.am, ein Berliner Startup, hat dazu nun eine Finanzierung in sechsstelliger Höhe an Land gezogen. Zu den prominenten Investoren gehören neben Passion Capital einmal mehr die SoundCloud-Gründer, Heilemann Ventures, Christophe Maire, Felix Petersen, Peter Read und Zoe Adamovicz.

Loopc.am mit prominenten Investoren

Loopc.am: Kapital von Business Angels und Londoner Finanzierer

Das Berliner Startup Loopc.am (www.loopc.am) hat Details zur laufenden Seed-Finanzierungsrunde bekannt gegeben. Beteiligt haben sich neben dem Londoner Geldgeber Passion Capital (passioncapital.com) auch verschiedene Angel-Investoren, darunter Zoe Adamovicz (Xyologicwww.xyologic.com; Concise Software, www.concisesoftware.com), Alexander Ljung (SoundCloudwww.soundcloud.com), Heilemann Ventures (DailyDeal, www.dailydeal.de), Christophe Maire (Txtrwww.txtr.com), Felix Petersen (Amenwww.amenhq.com), Peter Read und Eric Wahlforss (Soundcloud). Prominente Unterstützung, die dem Hype um Loopc.am zusätzlich Nachrduck verleihen dürfte.

Die sechsstellige Summe soll insbesondere in das Wachstum des Teams gesteckt werden. Derzeit arbeiten lediglich vier Mitarbeiter bei Loopc.am – inklusive Firmengründer Tor Rauden. Auch die Weiterentwicklung des Produkts soll voran getrieben werden. Neben dem iPhone soll die App dann auch auf anderen Plattformen lauffähig sein. Auch sozialer will man werden: Zum einen könne man zukünftig Freunden direkt folgen, zum anderen soll auch die Verbreitung auf weiteren Netzwerken möglich werden, wie Rauden Gründerszenes englischsprachiger Schwester-Seite VentureVillage (www.venturevillage.eu) gegenüber erklärte.

Hohe Zahl an Wettbewerbern

Seit dem Start habe man schon eine ordentliche weltweite Nutzerbasis aufbauen können, heißt es von Loopc.am. Am stärksten wachse man dabei in den USA, Schweden, Großbritannien und Deutschland. Von Wettbewerbern wie Instagram oder EyeEm unterscheidet Loopc.am dadurch, dass nicht nur ein einziges Bild geschossen wird. Stattdessen nimmt die App bis zu 50 Schüsse in schneller Reihenfolge auf und macht daraus einen animierten Stop-Motion-Film – einen sogenannten Loop, der mehr bieten soll als eine einzelne Aufnahme und einfacher hanzuhaben sein soll, als ein Video.

Loopc.am mit sechsstelliger Finanzierung

Letzteres steht derweil im Fokus von Plattformen wie Viddy, die einen vergleichbaren Dienst mit 15-Sekunden-Filmen umsetzt. Aber auch viele Gif-basierte Dienste drängen sich derzeit in den Markt: Flixel, Gifboom, Kinoptic – die Liste der Konkurrenten ist lang. Cinemagram, das sich schon beim Namen an das Foto-Vorbild Instagram anlehnt, hatte in den ersten sechs Wochen des Betriebs bereits eine Million Nutzer vermeldet.

Technische Hürde bei Facebook

Bei der Verbreitung über andere soziale Netze steht Loopc.am allerdings bislang vor einem technischen Problem. Um die Dateigröße möglichst gering zu halten, setzt das Startup für die Darstellung nicht auf ein Video-Format, sondern stattdessen auf animierte Gif-Bilder. Derzeit sind diese allerdings in der Facebook-Timeline nicht darstellbar. Und de Bilderdienst Tumblr (www.tumblr.com) – die wahrscheinlich wichtigste Plattform – verwandelt alle Gifs, die größer sind als ein Megabyte, in ein statisches Jpeg-Bild.

Wenn das animierte Gif-Format auf die eigene Plattformen beschränkt bleibt, hätten andere (Video-) Dienste einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Eine Option wäre, die Animation in ein Video samt entsprechendem Dateiformat umzuwandeln. Dann aber gingen viele der Vorteile von Loopc.am verloren – und das Unternehmen müsste sich gegebenenfalls neu positionieren. Der weitere Erfolg von Loopc.am & Co. wird also zu einem gehörigen Teil von ihrer Überzeugungskraft gegenüber Facebook & Co. abhängen – und von der Differenzierung gegenüber den Wettbewerbern.

Bildmaterial: Loopc.am-Blog, architectsthatbake / tumblr.com