Loopline-Gründer Nora Heer und Christian Kaller

Geht es darum, die eigenen Mitarbeiter zu bewerten, arbeiten zahlreiche Unternehmen noch mit Papier-Fragebögen. Auch die herkömmlichen Umfrage-Programme auf dem Computer bieten wenig Spielraum für ein umfassendes Feedback. Das merkte die ehemalige Leiterin der Human-Resource-Abteilung von Project A, Nora Heer. Und setzte sich an eine digitale Lösung.

Seit Ende 2014 bietet Loopline nun ein cloudbasiertes Feedback-System an. Heer verwendete das Programm erst intern, seit einigen Monaten können es auch andere Unternehmen gebrauchen. Die HR-Managerin leitet das Spin-off des Company-Builders zusammen mit Christian Kaller, der ebenfalls von Project A kommt. Eine Finanzierungsrunde markiert nun das Ende der Pilotphase: Der VC Fonds Technologie von der IBB, der High-Tech Gründerfonds und mehrere Business Angels haben eine siebenstellige Summe in das Unternehmen investiert. Auch der Loopline-Seedinvestor Project A stockte seine Beteiligung auf, wie das Unternehmen mitteilte.

Update, 23. Februar: Zusätzlich zur IBB und dem HTGF steigen weitere Szeneköpfe bei dem Startup ein: Constanze Buchheim und  Martina Weiner von der Digital-Personalberatung iPotentials sowie die Flaconi-Gründer Paul Schwarzenholz und  Björn Kolbmüller geben Geld. Flaconi nutzt das Feedback-Tool bereits im eigenen Unternehmensbetrieb. In dem sogenannten Second Closing der letzten Finanzierungsrunde sind auch die bisherigen Investoren wie Project A dabei und stocken ihre Beteiligungen auf. Die genaue Höhe der Runde will das Unternehmen nicht verraten, die siebenstellige Investmentsumme sei „nochmals signifikant erhöht“ worden, heißt es.

Die erste Version des Artikels ist am 14. Oktober 2015 erschienen. Weitere Details zu Loopline sind im Gründerszene-Interview mit Nora Heer nachzulesen. 

Mit der Software-as-a-Service können die Mitarbeiter sich individuelle Ziele festlegen und diese überwachen. Vorgesetzte haben die Möglichkeit, sich automatisch Reportings zur Leistung ihrer Mitarbeiter aus dem Programm zu holen. Es bräuchte also keine lange Vorbereitungszeit vor einem Feedback-Gespräch, so Nora Heer im Gespräch mit Gründerszene. Auch die Mitarbeiterzufriedenheit lasse sich durch das System überblicken. Sechs Euro pro Mitarbeiter müssen Unternehmen für den Service jeden Monat zahlen.

Mister Spex und Outfittery gehören zu den Kunden

Das Programm sei erst für schnellwachsende Startups konzipiert worden, sagte Heer. Doch als Mittelständler und größere Unternehmen angefragt hätten, erweiterten sie den Fokus. Das heutige Produkt ist demnach auf verschiedene Unternehmensgrößen zugeschnitten. „Generation Y und die Millenials sorgen dafür, dass das Feedbackthema in Unternehmen immer wichtiger wird“, sagte Mitgründer Christian Kaller Ende 2014 gegenüber Gründerszene.

Zu den Loopline-Kunden gehören Mister Spex und Outfittery. 25 Leute arbeiten an der HR-Lösung. Ganz allein auf dem Markt ist Loopline nicht: Das Berliner Startup Small Improvements bietet einen ähnlichen Service. Der Konkurrent habe allerdings einen stärkeren Fokus auf kleinere Unternehmen, sagte Christian Kaller kürzlich.

Bild: Loopline