Tobias Teuber hat zusammen mit seiner Frau Julia das Unternehmen gegründet.

Ende vergangenen Jahres standen die Zeichen bei Lykon noch auf Neustart. Erst im Oktober hatten Julia und Tobias Teuber ihr als Vimeda gegründetes Startup vom US-Unternehmen Neoteryx zurückgekauft. Unter dem Namen Lykon wollten sie es in Deutschland noch einmal versuchen. Doch Ende Januar meldete die Firma plötzlich Insolvenz an.

Als Grund nennt Lykon eine geplatzte Finanzierung. „Nach dem Rückkauf des Unternehmens Ende 2017 waren nur wenige Wochen Zeit, eine anschließende Finanzierungsrunde durchzuführen“, teilt das Unternehmen auf Anfrage von Gründerszene mit. „Es ist uns in der kurzen Zeit nicht gelungen, die Runde vollständig abzuschließen.“ Die vorläufige Insolvenz bedeute nicht, dass man schon zahlungsunfähig sei, so das Startup, man befinde sich lediglich „in einer kurzfristigen Übergangssituation, um das Unternehmen wieder auf stabile Beine zu stellen.“ Aktuell stehe Lykon kurz davor, eine neue Finanzierungsrunde abzuschließen.

Details zu diesem Deal und den Hintergründen der geplatzten Finanzierung wollen die Gründer nicht verraten. Sie versichern aber, dass der Geschäftsbetrieb derzeit normal weitergeführt werde und keine Entlassungen geplant seien. Lykons vorläufiger Insolvenzverwalter, der Berliner Rechtsanwalt Torsten Martini, sagte auf Anfrage dazu nur: „Die Gespräche mit Investoren und Interessenten laufen gut. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam eine gute und zukunftsfähige Lösung finden.“

Das Startup bietet Bluttests für zu Hause an, mit deren Hilfe sich die Ernährung auf ein bestimmtes Ziel anpassen lassen soll, etwa Muskelaufbau oder ein stärkeres Immunsystem. Kunden schicken ihre Blutproben bei Lykon ein und erhalten wenig später online die Ergebnisse.

2015 unter dem Namen Vimeda gegründet erhielt das Unternehmen bislang eine Seed-Finanzierung in sechstelliger Höhe sowie einen nicht genauer bezifferten Millionenbetrag in der Series A. Zu den Investoren gehören die Gründer der Lauf-App Runtastic. 2016 folgte dann der Verkauf an Neoteryx, einem Hersteller von Blutmarkern, wie sie auch Vimeda in seinen Tests verwendete. Es war einer der größten deutschen Exits eines Health-Startups.

Der neue Eigentümer betrieb vor allem die Fokussierung auf den US-Markt, doch irgendwann waren ihm andere Projekte wichtiger und man einigte sich auf den Rückkauf. „Ich wollte wieder die Kontrolle über mein Unternehmen haben“, sagte Tobias Teuber damals zu Gründerszene. Für den Neustart mit Lykon braucht er nun offenbar einen zweiten Anlauf.

Bild: Lykon