Madvertise (www.madvertise.de) macht Druck: Nach Mailand wird mit Istanbul nun der nächste europäische Standort eröffnet. Der Zukauf von Mobilike (www.mobilike.com) bringt dem Mobile-Advertising-Startup 300 Millionen generierte Page-Impressions pro Monat, zusätzlich zu den eigenen 1,6 Milliarden. Im Markt für mobile Werbung, dem bis 2014 ein Volumen von bis zu 100 Milliarden Euro vorhergesagt wird, tummeln sich zunehmend mehr Anbieter und Investoren – und sie gehen immer aggressiver vor.

Madvertise kauft Mobilike

Madvertise steigt in den türkischen Markt ein

Nachdem sich das Berliner Mobile-Startup Madvertise im Oktober vergangenen Jahres eine Series B-Finanzierung gesichert hat, um das europäische Wachstum schnell voran zu treiben, schlägt das Unternehmen nun mit einer ersten Akquisition zu und übernimmt den türkischen Wettbewerber Mobilike. Dieser rechnet sich selbst einen Marktanteil von 60 Prozent in seinem Heimatmarkt zu, 300 Millionen Page-Impressions generiere das im Jahr 2009 gegründete Unternehmen jeden Monat. Madvertise verweist für sich selbst auf rund 1,6 Milliarden Page-Impressions.

Geld für die Expansion gab es schon im vergangenen Herbst, als das amerikanische Venture-Capital-Unternehmen Blumberg Capital in den Mobile-Vermarkter investierte. Zudem hatte der bisherige Investor Earlybird (www.earlybird.com) sein Engagement ausgeweitet. Rund zehn Millionen US-Dollar stehen Madvertise seitdem für die europäische Expansion zur Verfügung. Angaben zum Kaufpreis von Mobilike wurden allerdings nicht gemacht. Mit der jüngsten Akquisition sei die Wachstumsstrategie dabei lediglich angestoßen worden: Weitere Zukäufe, so betont CEO Carsten Frien, seien noch für das laufende Jahr geplant.

Kräftiges Wachstum bei Markt und Anbietern

Bereits Ende letzten Jahres hatte Madvertise angekündigt, die Anzahl seiner Mitarbeiter bis zum Jahresende 2012 verdoppeln zu wollen. Zum damaligen Zeitpunkt arbeiteten bei dem Berliner Unternehmen insgesamt rund 50 Mitarbeiter, mittlerweile zählen die Büros in Berlin, Hamburg, London, Barcelona, Madrid, Mailand, Paris und nun Istanbul bereits rund 90. Zuvor hatte man medienwirksam mit einer Umsatz-Verdreifachung geprahlt – normalerweise herrscht bei dem Unternehmen hinsichtlich Geschäftszahlen absolute Funkstille. Gegründet wurde Madvertise 2008 von Carsten Frien, Pantelis Katsukis, Thomas Hille, Martin Karlsch und Team Europe (www.teameurope.net, auch an Gründerszene beteiligt).

Auch der Wettbewerber Trademob (www.trademob.com) hatte kurz vor Weihnachten eine Finanzspritze in unbekannter Höhe vom High-Tech Gründerfonds und Tengelmann Ventures erhalten, was das Investoren-Interesse am Markt für mobile Werbung untermalt. Mit dem frischen Kapital drückt das Unternehmen kräftig auf die Tube: Unter anderem soll es zur Weiterentwicklung der technischen Plattform sowie für den Ausbau der Vertriebs- und Marketing-Aktivitäten verwendet werden. Dabei werden die Kampagnen-Einstellungen über mobile Werbekanäle ermittelt werden – darunter Traffic-Quellen, Uhrzeit, Verbindungsart und Banner-Inhalt. Unternehmen können so ihre Akquisitionskosten erheblich senken, die Anzahl der aktiven App-Nutzer steigern und deutlich mehr Umsätze generieren, wirbt das 2010 gegründete Unternehmen.

Das Brutto-Werbevolumen von Mobile Display Advertising in Deutschland ist im Jahr 2011 laut Unit Mobile Advertising (MAC) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (www.bvdw.org) allein in Deutschland auf rund 40 Millionen Euro angewachsen. Gegenüber dem Volumen des vorangegangenen Jahres von etwa 20 Millionen Euro entspricht das ziemlich genau einer Verdopplung. Den langfristigen Bedeutungszuwachs bestätigt auch Magna Global und prognostiziert für 2014 – das Jahr, in welchem es erstmals mehr Mobile Internet- als Desktop Internet-Nutzer geben soll – im Vergleich zu 2010 eine rund vierfache Steigerung der weltweiten Mobile-Werbespendings.