Pleiten, Insolvenzen, Entlassungen, Offline-Gänge
Der ProSiebenSat.1-Inkubator Epic Companies schrumpft deutlich zusammen und verlagert Mitarbeiter auf die Ventures. Leise, still und heimlich hat Bertelsmann seinen Inkubator Bevation begraben. Das Mobile-Payment-Startup SumUp muss sein Büro in Dublin schließen und 30 Leute entlassen. RTL zieht bei Wer-kennt-wen endgültig den Stecker – die Gründer des sozialen Netzwerks, Patrick Ohler und Fabian Jager, basteln aber schon längst wieder an einer neuen Idee. Das Versicherungsportal Easycard stellt seinen Betrieb erst einmal ein, will es aber mit neuen Produkten womöglich noch einmal versuchen. An einer Anschlussfinanzierung scheitert die Berliner DIY-Plattform How.do. Das Freizeit-Portal Aladoo ist endgültig offline. Stimp, das Startup von Ex-My-Hammer-Chef Markus Berger-de Léon, ist insolvent. Ottos Startup-Schmiede Liquid Labs stellt die Projekte Reskribe und Kreddible ein. Der neue Besitzer strukturiert MyPhotobook um und entlässt Dutzende Mitarbeiter. Amazon gibt den Schuh-Shop Javari auf. Und Unister schließt eine Callcenter-Tochter mit 120 Mitarbeitern.
Zalando im Fokus
Nach den Vorwürfen um unhaltbare Arbeitsbedingungen in Zalandos Warenlagern steht der Fashion-Versand besonders im Fokus. Das Berliner Startup legt eine Liste mit Verbesserungsvorschlägen vor. In einem (allerdings schon vor Bekanntwerden der Vorwürfe gedrehten) Promo-Video zeigen sich die drei Gründer besonders wertebewusst. Die Quartalszahlen zeigen: Zalando wächst munter weiter, der Break-Even wird 2014 auf jeden Fall nicht erreicht. Dafür verstärken sich die Anzeichen, das Unternehmen werde noch in diesem Jahr an die Börse gehen – in den USA. Mit der Umwandlung in eine europäische Aktiengesellschaft bekommt Zalando einen Aufsichtsrat mit Arbeitnehmervertretern – und Ex-Telekom-Boss Kai-Uwe Ricke als Mitglied für die Kapitalseite.
Die Highlights der Heureka
Zalando-Mitgründer Robert Gentz sucht sich für seinen ersten großen Auftritt in der Öffentlichkeit die Gründerszene-Konferenz Heureka 2014 aus. Über #Sklavando sagte er: „Ein komisches Gefühl.“ Was sonst los war: Delivery-Hero-CEO Niklas Östberg erklärte den Erfolg seines Startups in fünf Punkten. Die Gründer eines Filmverleihs und eines Sexshops sprachen über Branding. Lovoo, Wooga und Mytaxi gaben Tipps für die ersten 100.000 Nutzer. Und Finn Hänsel von Epic Companies diskutierte den Wert von TV-Werbung für Startups. Die Rückschau auf die gesamte Konferenz in einer Tweet-Übersicht und einer Bildergalerie.
Gründergeschichten
Die Gründer von Finanzen.net trafen sich zufällig am Kiosk. Ulrich Lewerenz vom Putzkraft-Startup Book A Tiger betont: „Das war tatsächlich unsere eigene Idee.“ Nikita Fahrenholz und Claude Ritter, die ebenfalls bei Book A Tiger an Bord gehen, sprechen im Video-Interview über ihre Zeit bei Lieferheld. Die Macher von YogaTrail haben dort gegründet, wo andere Urlaub machen. Clans.de-Erfinder Fredrik Kreitel war früher Schulschwänzer und Profi-Gamer. Und: 23 Ex-Rocket-Internet-Mitarbeiter, die heute ihre eigenen Startups managen, in einer Galerie.
Noch mehr Zahlen
12 Präsentationen, in denen Rocket den Erfolg seines Firmenreichs erklärt. 10 Zahlen zu Startup-Deutschland aus dem aktuellen Gründungsmonitor. 400 Startups aus Nordrhein-Westfalen, die glauben, es mit Berlin aufnehmen zu können. Eine Anleitung in 18 Schritten, um Startup-Betrüger zu entlarven. 7 Websites von Startups im Vergleich 2011 vs. 2014. 10 Tipps, wie man einen Platz in einem Accelerator bekommt.
Und: Hamburg!
Alles über Hamburgs Startupszene in drei Artikeln: Das Who is Who der wichtigsten Gründer. Die nützlichsten Events, Geldtöpfe und Anlaufstellen. Und: Wie tickt Startup-Hamburg eigentlich?
