Der Makers-Gründer Friedrich Neuman
Der Makers-Gründer Friedrich Neuman

Einen Vergleich ist Friedrich Neuman nie losgeworden: Stets wurden Parallelen zwischen seinem Company Builder Makers und Rocket Internet gezogen.

Doch viel verbindet die beiden Unternehmen nicht: Neuman war zwar einst Manager bei Rocket, aber heute baut er mit einem kleinen Team bei Makers eine Handvoll Unternehmen auf, die Finanzierungen sind niedrig. „Wir suchen eher Geschäftsmodelle, die schnell profitabel werden können“, sagte Neuman kürzlich dem Handelsblatt. Rocket Internet setzt dagegen auf eine schnelle Skalierung mit viel Wagniskapital.

Nun hat Neuman seine kleine Unternehmensschmiede verkauft: Nach Gründerszene-Informationen hat die Wirtschaftsprüfung Deloitte das Berliner Unternehmen Makers übernommen. Deloitte bestätigt den Deal auf Nachfrage. Ein Kaufpreis werde nicht kommuniziert, Neuman bleibe nach dem Exit an Bord, heißt es aus dem Unternehmensumfeld von Makers. Die einzelnen Ventures seien von der Transaktion nicht betroffen.

„Ursprünglich hatten wir nie geplant, einen Company Builder zu bauen“

Vor vier Jahren startete Neuman mit Makers. „Ursprünglich hatten wir nie geplant, einen Company Builder zu bauen“, sagte er in einem DS-Interview. Weil das Geschäft mit seiner Preissuchmaschine Runashop so gut lief, investierten Neuman und sein Mitgründer Marius Schulze die Gewinne in eine nächste Firma – und machten daraus schließlich einen Company Builder.

Ein paar Startups baute das Team selbst mit einem eigenen Gründerteam auf – bei anderen investierte und unterstützte Makers die jungen Unternehmen. Die Startups können dann Designer, Entwickler und Personaler in Anspruch nehmen, müssen für die Dienstleistung allerdings zahlen. Bei den selbst gestarteten Firmen hält Makers mindestens 25,1 Prozent der Anteile. Bei dem Rest liege die Beteiligung üblicherweise darunter, sagte Neuman gegenüber T3n.

Zwei Portfolio-Unternehmen wurden verkauft

Erst kürzlich konnte Makers einen kleinen Erfolg vermelden: Der Company Builder verkaufte seine beiden Portfolio-Unternehmen Iconpeak und Bidderplace für 8,6 Millionen Euro. Damit wurde der Einsatz verfünfzigfacht, hieß es in der Mitteilung.

Andere Makers-Hoffnungsträger haben es hingegen nicht geschafft: Der Roboadvisor Cashboard ging vor einigen Monaten Pleite und auch die E-Commerce-Plattform Bonagora musste aufgeben. Das selbst gestartete Pinnwand.io beendete das Makers-Team nach einer kurzen Startphase. Im Portfolio befinden sich derzeit noch Startups wie der Online-Vermittler für Dachdecker Stegimondo oder der Büro-Marktplatz Optionspace.

Käufer Deloitte ist ebenfalls in der Digitalwelt unterwegs, bereits vor einigen Jahren startete die Wirtschaftsprüfung in Berlin einen Digital Hub. Mit dem Zukauf geht es sicherlich darum, sich weiteres digitales Know-how ins Haus zu holen.

Bild: Makers; Hinweis: eine Info zum Gründer wurde nachträglich aktualisiert