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Unternehmer Carsten Maschmeyer zeigt sich derzeit gerne im TV – beim Vox-Quotenbringer „Die Höhle der Löwen“. Da geht es glamourös zu, Startup-Gründer buhlen um Investments der erfolgreichen Juroren Maschmeyer, Frank Thelen und Co. Doch im realen Leben hat der Milliardär bei seinen Beteiligungen wie jeder andere Investor nicht immer Glück.

So hat nun das Medizintechnik-Unternehmen Mivenion Insolvenz angemeldet, in welches Maschmeyers Investmentgesellschaft Alstin einst Geld steckte. Insgesamt habe man 1,4 Millionen Euro investiert – eine vergleichbar geringe Summe, heißt es von Alstin auf Nachfrage gegenüber Gründerszene. Auch der High-Tech Gründerfonds ist an dem Berliner Unternehmen beteiligt, das 2007 von Malte Bahner, Kai Licha und Michael Schirner gegründet wurde.

Mivenion stellt unter der Marke XiraLite Medizingeräte her, welche die Diagnostik und Therapie schwerer Erkrankungen innovieren sollen – zum Beispiel bei der Früherkennung von Rheuma. Der aktuellste öffentliche Jahresabschluss im Bundesanzeiger zeigt das Bild einer defizitären Gesellschaft im Jahr 2014, neuere Zahlen sind nicht bekannt. Der Insolvenzverwalter Christoph Rosenmüller war bisher für Gründerszene nicht zu erreichen.

Von Alstin heißt es: „Die Insolvenz ist bedauerlich, war zuletzt aber unausweichlich.“ Das Unternehmen befinde sich in einem stark regulierten und hart umkämpften Markt. In der Vergangenheit habe es seine Ziele zu oft nicht erreichen können. Es sei keine Perspektive vorhanden gewesen, dass sich das Marktumfeld verbessern würde. Daher habe man sich gegen eine weitere Investition entschieden.

Das Investment bereue man aber nicht, heißt es weiter. „Zum Zeitpunkt der Investition war es die richtige Entscheidung, da das Unternehmen über ein hochqualifiziertes Team und eine herausragende Technologie verfügte.“ Allerdings beende man Beteiligungen in einem frühen Stadium wieder, wenn die notwendigen Ziele und Pläne nicht erreicht würden.

Wie gut ist Maschmeyer als Startup-Investor? Die Investments im Überblick

Maschmeyers Risikokapitalgesellschaft hatte bisher ein paar Mal Pech mit Investments – zum Beispiel bei dem „chinesischen iTunes“ 88TC88, dem Berliner Startup Mobile Event Guide oder auch dem Portal Hausmed. Vielversprechendere Unternehmen im Portfolio sind im Moment beispielsweise die Fintech-Startups Orderbird und Barzahlen, der Uber-Konkurrent Blacklane oder das Passauer Unternehmen Crealytics. Von Alstin heißt es, man lege Wert auf Beteiligungen in diversen Branchen. Daher performten die großen Investments „sehr gut“.

In der neuen Staffel „Die Höhle der Löwen“ wird nun sicherlich noch die ein oder andere Beteiligung ihren Weg ins Maschmeyer-Portofio finden. Die Hoffnung: ein glamouröserer Ausgang als bei Mivenion.

BILD: NIKOLAJ GEROGIEW (NIKOLAJ GEROGIEW PER OTRS) [CC BY-SA 3.0], VIA WIKIMEDIA COMMONS