Burger
Das Signature-Menu bei McDonald´s. Man reagiert offenbar auf die hippe Konkurrenz.

Da denkt man sich nichts Böses und macht sich in der Mittagspause auf zu McDonald´s. Das ist ein strammer Spaziergang bis zum Checkpoint Charly in Berlin-Kreuzberg und am Ende lockt ein Burger. Nicht so fein und lecker wie in einer dieser modernen Burger-Boutiquen, aber einmal im Monat muss das einfach sein. 

Schon am Schalter hat sich etwas geändert. Plötzlich sind die Tresen für die Essensausgabe und die Abholung getrennt. Machen die das schon länger? Schlangen wie sonst in der Mittagspause sehe ich keine. Das scheint zu funktionieren. Ich gehe aber lieber zum Bestell-Automaten. Dort wird mir neben den üblichen Menüs die Signature Collection angeboten. Noch nie gehört. Ok. Man kann das ja mal probieren. Signature klingt gut. Bei Gitarren ist das etwas ganz edles. Ich entscheide mich für Spicy Beef. Was soll schon passieren?

Nur der Getränkebecher passt noch nicht

Ein paar Minuten später leuchtet meine Nummer auf der Anzeigetafel auf, ich mache mich auf zum Abholtresen und kann es kaum glauben. Das sieht ja aus wie in einer edlen Burger-Braterei. Ein dunkles Brötchen, stylishe Papierverpackung, der Burger sieht einfach gut aus mit der kleinen Berlin-Flagge. Da gibt es nicht die übliche Diskrepanz zwischen Werbefoto und Produkt. Das Menü wird mir auf einem rustikalen Holztablett gereicht. Nicht dieses braune Plastikding, das ich sonst immer bekomme. Nur am Getränkebecher könnte man noch etwas arbeiten. 

Nach dem ersten Bissen bin ich noch erstaunter. Das Ding schmeckt. Ok, nicht ganz so gut, wie bei Burgermeister und Co. Aber für McDonald’s ist das ein echter Schritt nach vorne. Für die Schärfe sorgen Jalapeños. Ja. Richtig gehört. Auch das Relish ist gut, der Salat knackig. Auf der Verpackung steht, der Burger sei „freshly made“. Das könnte sogar hinkommen. Das Fleisch ist saftig und mit 150 Gramm eine ordentliche Portion. 

Ist das schon die Qualitätsoffensive, über die wir neulich berichtet hatten? Egal, wenn das so ist, werde ich meine Frequenz der Besuche erhöhen. Allerdings macht in Richtung Spree bald so eine Hipster-Burger-Boutique auf. Die muss ich vorher dringend ausprobieren. 

Foto: Frank Schmiechen