McDonalds
Ein echter Klassiker. Aber inzwischen gibt es harte Konkurrenz.

Es sind keine einfachen Zeiten für McDonald’s. Dabei hat der Hunger auf gute Burger eher zugenommen. In den großen deutschen Städten schießen Edel-Burger-Bratereien gefühlt fast täglich an jeder Ecke aus dem Boden. Doch der Weltmeister der Schnellrestaurants hat zuletzt erhebliche Probleme gehabt. Seit 2012 verlor man 500 Millionen Kunden weltweit. Lucy Brady, Senior Vice-President für Strategie: „Wir haben hunderte Millionen Restaurantbesuche unserer Kernkundschaft verloren – Studenten, Lehrer, Bauarbeiter.’’

Die Taktik der vergangenen Jahre hat ihr Ziel verfehlt. Man wollte mit Salaten, Kaffee und Frühstück eine neue Klientel in die Schnellrestaurants locken. Dabei sind die alten Kunden offenbar auf der Strecke geblieben. Jetzt will McDonald’s laut einem Bericht von USA Today mit einer neuen Taktik zurück auf die Erfolgsspur.

Bestellen per Smartphone

Vor einigen Tagen skizzierten hochrangige Manager laut der Zeitung, wie es in den kommenden Jahren besser laufen soll. Dabei will man sich wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren. Die Burger sollen besser werden, es wird einen Lieferservice geben und die Restaurants sollen digitaler sein. Das heißt, dass Kunden per Smartphone bestellen oder auch bezahlen können. „Um zu wachsen, muss die Gästezahl wachsen. So schlicht und einfach ist das“, gab McDonald’s CEO Steve Easterbrook während eines Treffens in Chicago die Richtung vor.

Es ist schon erstaunlich, dass die Manager selbstkritisch erkannt haben, dass sie in Sachen Qualität von der Konkurrenz überholt worden sind. Deshalb will man gerade im Kerngeschäft, bei Burgern und Hühnchen-Produkten, besser werden. Laut Bild-Zeitung soll das erreicht werden, indem in Zukunft frisches Hackfleisch statt Tiefkühlware eingesetzt wird. In den USA wird das bereits getestet. Außerdem will man seine Kunden in Zukunft auch zu Hause beliefern.

Getränke werden billiger

Die echte Revolution in den Restaurants ist aber, dass Kunden wohl auch am Tisch bedient werden sollen. Laut USA Today wird nicht mehr am bekannten Tresen, sondern an Verkaufsständen bestellt. Das fertige Essen wird dann zum Tisch gebracht. Außerdem gibt es neues, zeitgemäßeres Mobiliar. Das Konzept soll in rund 2.500 US-Filialen noch bis zum Ende des Jahres umgesetzt werden. Alle 14.000 US-Restaurants sollen im Jahr 2020 erneuert sein, sagt US-McDonald’s-President Chris Kempczinski. Für die Umbauarbeiten nimmt der Konzern 1,7 Milliarden Dollar in die Hand.

Die Getränke sollen übrigens auch günstiger werden. Man hat nämlich festgestellt, dass viele Kunden nur zu McDonald’s kommen, um einen Kaffee bei McCafé zu trinken.

Update, 7. März, 15:12 Uhr: Die Deutschland-Zentrale von McDonald’s hat sich mittlerweile gegenüber Gründerszene / NGIN Food zu den Berichten geäußert. Demnach wolle sich McDonald’s tatsächlich auf seine Kernprodukte, beispielsweise den McRib oder McChicken Classic konzentrieren. Es sei allerdings nicht geplant, den Big Mac in verschiedenen Größen in Deutschland anzubieten. Auch ein Test für frisches anstatt gefrorenes Fleisch stehe hierzulande nicht auf der Agenda.

Korrekt sei aber, dass auch die deutschen McDonalds-Filialen digitaler und moderner werden sollen: „Ob sie ihr Essen dort am Tresen, den neuen digitalen Bestellterminals oder bei einem Service-Mitarbeiter mit Tablet-PC bestellen – die Burger werden immer frisch auf Bestellung zubereitet und auf Wunsch sogar an den Tisch gebracht“

Der Artikel erschien zuerst am 7. März um 14:38 Uhr. 

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Bild: Getty Images / Hisham Ibrahim