Metro Otto E-Commerce Erfolge

Metros Online-Umsätze wachsen um 70 Prozent

Mit Metro und Otto haben zwei der großen deutschen Handelshäuser Quartals- und Halbjahreszahlen veröffentlicht. Und die sehen durchaus hoffnungsvoll aus – zumindest beim E-Commerce. Müssen sich Getgoods, Zalando und Co. nun fürchten? Der Metro-Konzern hat mit der hauseigenen Media-Saturn-Gruppe seine Online-Umsätze im dritten Quartal nach eigenen Angaben um stattliche 70 Prozent gesteigert. Dazu haben sowohl die Mehrkanalumsätze von Media-Saturn als auch eine starke Steigerung der Redcoon-Umsätze beigetragen. Sprich: Der Rückgang im stationären Handel konnte online ausglichen werden. Mit 4,8 Milliarden Euro erreichte der Gesamtumsatz von Juli bis September fast exakt das Vorjahresniveau.

Auch beim ehemaligen Katalog-Versandhändler Otto hat das Online-Geschäft für hoffnungsvolle Ergebnisse im ersten Halbjahr 2013 gesorgt – das beim Hamburger Konzern bis Ende August läuft. Besonders die Investition in eine breite (TV-)Markenoffensive habe gute Ergebnisse gebracht, zitiert Internetworld den zuständigen Konzernvorstand. Demnach konnte die Nettoreichweite von Otto.de vor allem bei Neukunden deutlich ausgebaut werden. So seien die Besuche auf der Seite zum Zeitpunkt der Kampagne um bis zu 25 Prozent gestiegen.

Otto versucht, sich neu zu erfinden

Zudem steht der Launch eines vollständig überarbeiteten Otto-Shops unmittelbar bevor: Seit November 2011 sei ein 100 Mann starkes Entwicklerteam unter dem Projektnamen „Lhotse“ mit der Shop-Software beschäftigt. Die Versandhandelsgruppe erwartet sich dabei eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der aktuellen Otto.de-Plattform, insgesamt sei bislang ein zweistelliger Millionenbetrag in die neue Plattform geflossen. Weit über 80 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschafte man bereits im Internet, heißt es von dem Unternehmen. Entsprechend soll den Angaben zufolge auch nach dem Start des neuen Webshops ein weiterer zweistelliger Millionenbetrag in die Weiterentwicklung investiert werden.

Beide Konzerne hatten in den vergangenen Monaten erhebliche Anstrengungen unternommen, den verschlafenen Schwenk hin zum E-Commerce zu schaffen – und jungen Anbietern wie Zalando wieder Paroli bieten zu können. Metro schlingerte trotz eingekaufter Online-Kompetenz, Otto startete mit Mirapodo, Limango oder MyToys mehrere Anläufe, die zuletzt mit der Hoffnung auf Synergien zusammengelegt wurden. Mit Project A Ventures wurde sogar ein eigener Inkubator (mit-)aufgebaut. Vor wenigen Tagen erst hatte Otto für das Hoffnungsprojekt Collins, mit dem man für eine junge weibliche Zielgruppe ein vollständig vertikal aufgestelltes E-Commerce-Geschäftsmodell aufbaut, die Zalando-Chefdesignerin Clarissa Labin abgeworben, wie Exciting Commerce berichtete.

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