Mediaspot
Kooperationspartner: Auch in Fernbussen des Anbieters Berlin Linien Bus hat Mediaspot Beacons installiert

Zerfledderte Zeitschriften sind Patienten aus dem Wartezimmer gewohnt, im Strandbad oder Fernbus sind Gratis-Lektüren eher selten. Das Berliner Startup Mediaspot macht den kostenlosen Lesestoff nun an solchen Orten in digitaler Form zugänglich.

Eine WLAN-Verbindung braucht es dafür nicht, stattdessen sollen Beacon-Sender den Zugriff auf die Mediathek ermöglichen. Sitzen Gäste also in Empfangsreichweite der Sender, können sie Zeitschriften und Buchtitel durchblättern. Verlassen sie die Beacon-Zone, können sie die Titel über die App des Startups kaufen. Dann erhält Mediaspot eine Provision von den Onlineshops in der App, die die Magazine und Zeitungen anbieten.

Beacons sind kleine Bluetooth-basierte Funksender, die Signale an Smartphones in einem kleinen Umkreis bis zu 30 Meter weit senden. Erkennt das Smartphone die Sender beispielsweise in Geschäften, kann es Push-Mitteilungen ausspielen, die etwa über Sonderangebote informieren. Eingesetzt wird die von Apple entwickelte Technologie auch im Hotel-Management, Mobile Payment oder der Indoor-Navigation.

Für die Leser ist Mediaspot im Beacon-Umkreis kostenlos, allerdings ist eine Registrierung erforderlich. Firmenkunden wie Busunternehmen oder Cafè-Betreiber müssen nach Abschluss einer Testphase eine monatliche Gebühr abtreten. Auch von den Verlagen bekommt Mediaspot Geld für die Vermarktung der Titel.

Insgesamt 35 stationäre Hotspots will das 2014 gegründete Startup bisher in Berlin, Stuttgart und Ulm platziert haben. Darunter: viele Cafés, einige Arztpraxen – das Kreuzberger Freibad und das Strandbad Wannsee. Außerdem sollen sich in 100 Fahrzeugen des Fernbus-Anbieters Berlin Linien Bus mobile Spots befinden.

Die Gesellschafter der Berliner IT-Agentur Keylight, Marco Sarich und Daniel Werner, gründeten Mediaspot mit. Als Geschäftsführer des Startups treten Timo Bayer und Daniel Schiebe auf.

Die Lesezirkel-Digitalisierung per Beacon-Technologie hat sich auch Bluebulletin aus Berlin zur Aufgabe gemacht. Dazu kooperiert die Dachgesellschaft der Anwendung, Beaconinside, mit Axel Springer. Mit einem vergleichbaren, wenn auch deutlich umfangreicheren Angebot wirbt in Großbritannien das Londoner Unternehmen Exact Editions um Leser.

Bild: Mediaspot; Hinweis: Axel Springer ist Gesellschafter der Business Insider Deutschland GmbH, dem Medienhaus von Gründerszene. Weitere Informationen zu Business Insider findet ihr hier: www.businessinsider.de/informationen/impressum