Auch die hier geernteten Drachenfrüchte können mit Meicai schneller in die Restaurants gelangen als bisher
Auch die hier geernteten Drachenfrüchte könnten mit Meicai schneller in die Restaurants gelangen als bisher

In China sitzt das Geld derzeit lockerer als anderswo auf der Welt. Fünf der zehn weltweit größten VC-Deals im vergangenen Jahr gingen nach Analysten von Prequin an Firmen, die in China sitzen. Am spektakulärsten war wohl die Vier-Milliarden-Finanzierung für Didi Chuxing, das chinesische Uber. Nun sorgt ein Investment in ein Food-Startup aus der Volksrepublik für Aufsehen. Meicai hat nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg in einer Finanzierungsrunde 450 Millionen US-Dollar eingesammelt. Damit ist das Unternehmen nun 2,8 Milliarden Euro wert.

Das Startup aus Peking arbeitet seit 2014 daran, die Gemüse-Lieferung von den Bauern an die Restaurants zu vereinfachen. Per App können die Gastronomen das benötigte Gemüse direkt von den Farmen bestellen. Meicai liefert die frische Ware dann an die Restaurants, die sich damit die frühmorgendliche Fahrt zum Großmarkt sparen. Innerhalb von 12 bis 18 Stunden soll die bestellte Ware ankommen. Bisher soll Meicai rund zehn Millionen Kunden in China beliefert haben. Dafür unterhält das Unternehmen eigene Logistikzentren, eigene Fahrzeuge und beschäftigt über 4000 Fahrer (Stand 2016).

Die Finanzierungsrunde wurde nach Medienberichten angeführt von Tiger Global Management und China Media Capital. Dem Vernehmen nach soll das Geld in die weitere Expansion des Geschäfts in China gesteckt werden. Denn der Agrarmarkt im Land gilt als technisch logistisch rückständig im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen der Volksrepublik. „Wir haben über zehn Millionen kleine und mittelgroße Restaurants in China“, sagte Gründer Chuanjun Liu dem Magazin Wired im vergangenen Jahr. „Der potentielle Markt bewegt sich in Milliardenhöhe.“

Allerdings ist Meicai auf diesem Gebiet in China nicht mehr alleine. Im März 2017 hatte das US-Startup GrubMarket mit einem ähnlichen Konzept wie Meicai eine Kooperation mit Alibaba und JD.com abgeschlossen, den beiden größten E-Commerce-Anbietern in China. 

Bild: Getty Images / STR / Contributor