Ob Forschungsprojekte neue Mittel erhalten, wird nicht selten am sogenannten Impact-Factor bemessen: Je stärker die Ergebnisse in der Forschungs-Community „einschlagen“, desto höher ihre Tragweite. Weil dieser Prozess allerdings auf herkömmlichem Wege – etwa durch (Print-)Publikationen – drei bis fünf Jahre dauern kann, wollen drei deutsche Doktoranden diesen Prozess mit ihrer Plattform Mendeley deutlich beschleunigen.

Mendeley Impact-Factor

Mendeley will Forschung beschleunigen

Ganz unbekannt ist Mendeley (www.mendeley.com) nicht. Das Londoner Startup hat gerade ein Daten-Analysesystem veröffentlicht, das die Messung von Forschungstrends um drei bis fünf Jahre beschleunigen soll. Schon in der Vergangenheit hat das Startup Preise einheimsen können, etwa als „Best Social Innovation Which Benefits Society“ bei den TechCrunch Europe Awards im Jahr 2009 oder den Microsoft/Sunday Times „Tech Track 100“ Awards im Jahr 2011.

Und doch hat sich das Londoner Startup, das von den drei deutschen Gründern Victor Henning, Jan Reichelt und Paul Föckler ins Leben gerufen wurde und unter anderem von Stefan Glänzer als Gründungsinvestor und Executive Chairman unterstützt wird, in den vergangenen Monaten unter dem Radar bewegt. Nun präsentieren die drei Doktoranden die ersten großen Kunden für ihre Plattform, darunter einige bekannte Forschungsinstitute in Nordamerika, Europa und Asien.

Erste Forschungseinrichtungen als Kunden

Seit der Gründung im Jahr 2009 sind sie zu einer globalen Online-Forschungsplattform mit mehr als 1,8 Millionen Nutzern und 250 Millionen wissenschaftlichen Dokumenten herangewachsen. Nun wollen „zwei bekannte Universitäten an der Ostküste und in der Bay Area“, die University of Pittsburgh, die University of Western Ontario, die University of Nevada in Reno, das VTT Technical Research Centre of Finland, das Korea Advanced Institute of Science and Technology sowie das Agriculture, Forestry and Fisheries Research Council Japan die Plattform einsetzen.

Ziel des Startups ist, den sogenannten Impact-Factor zu erhöhen, also die Zahl an akademischen Verweisen auf die eigene Studie. Dabei kann es mitunter drei bis fünf Jahre dauern, bis ein hinreichender Impact-Factor erreicht wurde. Das neue „Dashboard“ soll die Forschungsaktivitäten der Nutzer kontinuierlich analysieren und ihren Einfluss auf die weltweite Wissenschaft beurteilen. Weil an der Kennzahl in der Regel der Erfolg und die Tragweite einer Publikation beziehungsweise eines Forschungsprojekts gemessen wird, sollen so Mittel schneller und einfacher an Land gezogen werden können, versprechen die drei Gründer.