Ein unbemerkter Milliarden-Exit?

„Es wird immer so getan, als ob sich die New Economy nur in Berlin abspielt – das ist natürlich Quatsch“. Mit diesem Zitat von Sascha Pfeiffer, Chef der M&A-Beratung Altium in Frankfurt, will das Wall Street Journal belegen, wie stark sich die deutschen Medien mit ihrer Startup-Berichterstattung auf die Hauptstadt fokussierten. Als Beispiel führt das Journal die Tatsache an, dass der Exit von Netviewer aus Karlsruhe vor drei Jahren oder die Übernahme der Münchner Firma Team Internet vergangene Woche quasi unbemerkt über die Bühne gegangen seien.

Das dritte Beispiel ist das eindrucksvollste: der Exit von TeamViewer, einer in Göppingen bei Stuttgart ansässigen Softwarefirma, die Anfang Mai von der Private-Equity-Firma Permira übernommen wurde – für gigantische 1,1 Milliarden US-Dollar, wie das Wall Street Journal erfahren haben will.

TeamViewer wollte den Exit auf Anfrage von Gründerszene nicht kommentieren. Auch Permira bestätigte die genannte Summe nicht. Allerdings schrieb die Börsen-Zeitung schon kurz nach dem Kauf, dass Finanzkreise das Unternehmen mit 800 Millionen Euro (1,09 Milliarden US-Dollar) bewertet hätten.

Mit der Software von TeamViewer können Mac- und PC-User die Computer von Kunden oder Mitarbeitern aus der Ferne steuern. TeamViewer wurde 2005 gegründet. Nach Angaben des Unternehmens wurde die Software bereits über 200 Millionen Mal installiert, in insgesamt über 200 Ländern. In einer Pressemitteilung anlässlich der Übernahme heißt es, dass das Startup nach dem Exit die Expansion in Südamerika und Asien fortsetzen werde.

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