Andreas König ist mittlerweile CEO von TeamViewer

Es war einer der größten Exits der deutschen Digital-Wirtschaft: Im Mai 2014 wurde das schwäbische Softwareunternehmen TeamViewer, das eine Lösung für die Fernwartung von Rechnern oder die Zusammenarbeit über Distanz anbietet, für 870 Millionen Euro von der Private-Equity-Firma Permira gekauft. Erst Monate später erfuhr die Öffentlichkeit von dem hohen Kaufpreis. Beide Seiten wollten sich zunächst nicht äußern, die Exit-Summe wurde erst später bestätigt.

Dass auch nach dem Exit in Göppingen bei Stuttgart, wo TeamViewer seinen Firmensitz hat, fleißig weitergearbeitet wurde, will das Unternehmen mit den neuesten Zahlen deutlich machen: TeamViewer wurde bis heute auf mehr als einer Milliarde Geräten weltweit aktiviert, werben die Schwaben. Zudem sei die Software in mehr als 200 Ländern und über 30 Sprachen erhältlich. Insgesamt habe man bislang mehr als 200 Millionen aktive Nutzer verzeichnet, heißt es von dem Unternehmen. Aktive Nutzer sind nach Definition von TeamViewer User, die das Programm in den vergangenen zwölf Monaten genutzt haben. Zehn Millionen mal werde die Software pro Monat heruntergeladen.

Genaue Umsatzzahlen will TeamViewer hingegen nicht nennen, im Umfeld des Unternehmens ist von zuletzt rund 160 Millionen Euro Jahresumsatz die Rede. Der Softwareanbieter verdient über ein Freemium-Modell. Heißt: Die private Nutzung der Software ist kostenlos, Unternehmen müssen allerdings zahlen. 300.000 zahlende Kunden hat TeamViewer nach eigenen Angaben mittlerweile – was lediglich 0,15 Prozent der gesamten Nutzer entspricht. Dafür seien darunter neben vielen kleinen und mittelgroßen Unternehmen aber auch Konzerne, die auf der Liste der Fortune 500 stehen und damit zu den größten Unternehmen weltweit gehören, verteidigt sich TeamViewer. Kunden nutzten die Software für Fernwartung, Fernsteuerung oder die Online‐Zusammenarbeit im Team.

Mit dem Exit kam auch Andreas König, vorher Vorstand bei Swisscom, als CEO zu TeamViewer. Er soll das 2005 gegründete Unternehmen, das 600 Mitarbeiter beschäftigt, weiter pushen. Sogar einen Börsengang sei eine Option, heißt es aus dem Unternehmensumfeld.

Bild: TeamViewer