Bis zu einem Viertel aller jemals geminten Bitcoin sind womöglich verloren gegangen. Laut einer neuen Untersuchung ist die Kryptowährung in deutlich kleinerer Menge im Umlauf, als bisher gedacht. Einmal gelöscht, sind Bitcoin nicht wiederzubeschaffen.

Die digitale Ermittlungsfirma Chainalysis geht in ihrer Analyse von 2,79 bis 3,79 Millionen verlorenen Bitcoins aus. Diese sind nicht durch Hacker entwendet worden, sondern durch Datenverluste, Löschungen und ähnliche Vorgänge verloren gegangen. Wie Fortune schreibt, macht das 17 bis 23 Prozent der gesamten bisher geminten Bitcoin aus.

Die Forscher haben für ihre Untersuchung sowohl Transaktionen beobachtet als auch Berichte im Internet über verlorene Bitcoin verarbeitet. Vor allem Bitcoin, die seit längerer Zeit nicht mehr bewegt wurden, gelten für sie zu einem gewissen Prozentsatz als verloren. Darum ist die Auswertung nur eine grobe Schätzung.

In der Studie von Chainalysis geht es auch um die originalen Satoshi-Coins. Eine Million Bitcoin, die der mysteriöse Erfinder der Kryptowährung selbst erstellt hat, gelten für die Forscher nämlich als verloren. Auch wenn sich die Person oder Gruppe mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto seit 2011 nicht mehr öffentlich gemeldet hat, könnten die dazugehörigen Bitcoin dennoch existieren — und wären aktuell mehrere Milliarden Euro wert. Selbst Elon Musk steht immer wieder im Verdacht, Satoshi Nakamoto zu sein. Ein wahrscheinlicher Kandidat ist allerdings auch der 2013 verstorbene IT-Forensiker Dave Kleiman, der seine Bitcoin mit ins Grab genommen haben könnte.

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Spätestens 2140 sollen alle möglichen Bitcoin von Minern erschaffen worden sein — 21 Millionen Stück. Tatsächlich existieren werden diese dann allerdings nicht. Insofern haben die Forscher mit ihrer Vermutung recht, denn ein gewisser Prozentsatz wird verloren gegangen sein. Und einmal verlorene Bitcoin sind dann noch gründlicher verschwunden, als Goldbarren auf dem Grund des Ozeans.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Wired.de.

Bild: Getty /JUSTIN TALLIS