Das Geschäft mit Design-Accessoires und -Möbeln scheint sich wachsender Beliebtheit zu erfreuen. Seit Jahresbeginn haben sich gleich mehrere Wettbewerber um die Gunst der Kunden engagiert. Nachdem mit dem Samwer-Startup Bamarang der erste Anbieter bereits wieder die Segel gestrichen hat, sucht sich Christophe Maires Monoqi nun finanzielle Unterstützung von Hasso Plattner Ventures.

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Hasso Plattner Ventures investiert in Monoqi

Zusammen mit Christophe Maire als Mitgründer hatte die Design-Seite Monoqi (www.monoqi.de) zum Jahresbeginn einen fulminanten Start hingelegt: Nicht nur die Finanzierung war von Anfang an geregelt. Auch die notwendige mediale Aufmerksamkeit war dank des Netzwerks des Gate5-Gründers, Business-Angel und Atlantic-Ventures-Partner gesichert, der sich zuvor gerne mit Investments in Startups wie Amen (www.amenhq.com), SoundCloud (www.soundcloud.com) oder Gidsy (www.gidsy.com) hervorgetan hat. Nun hat sich auch Hasso Plattner Ventures (www.hp-ventures.com) dem Konzept verschrieben: HPV hat das Jungunternehmen für einen nicht genannten Betrag in sein Portfolio aufgenommen.

Bei Monoqi handelt es sich um eine kuratierte Design-Plattform, die ihren Mitgliedern ähnlich dem US-Vorbild Fab.com (www.fab.com) Möbel und Accessoires von internationalen Designern zugänglich machen will. Die Webseite des von Simon Fabich und Felix Schlegel geführten Unternehmens wirbt mit “täglich kuratiertem Design-Lifestyle aus der ganzen Welt” – der frühere Fokus auf Vorteilspreise wurde zwischenzeitlich aufgegeben. Zusätzlich sollen exklusive Produktpremieren die Kunden locken. Zur Jahresmitte hatte das Unternehmen vermeldet, dass die bisherige Mit-Geschäftsführerin Sarah Mettler die Position nach nur einem halben Jahr wieder aufgeben werde, dem Unternehmen aber als Gesellschafterin erhalten bleiben will.

Curated Shopping: reizvoll aber schwierig?

Dass das Geschäft zwar reizvoll, gleichsam aber nicht sehr einfach und insbesondere wettbewerbsintensiv ist, hat sich gerade beim praktisch zeitgleich gestarteten Design-Shoppingclub Bamarang gezeigt. Das zunächst als Fab-Klon vom Samwer-Inkubator Rocket Internet (www.rocket-internet.de) gestartete Unternehmen wurde bereits wieder aufgegeben und in den ähnlich ausgerichteten Möbel-Shoppingclub Westwing (www.westwing.de) integriert, der im Portfolio der Samwer-Brüder das stärkere Geschäftsmodell zu bieten scheint. Alle personellen und finanziellen Ressourcen seien damit neu fokussiert worden, hatte Westwing-Geschäftsführer Stefan Smalla gegenüber Gründerzene bestätigt.

Neben Bamarang und Monoqi streitet im deutschen Markt noch Flavs (www.flavs.de), das sich ähnlich den Konzepten von Wanilla (www.wanilla.de) oder dem US-Vorbild OpenSky (www.opensky.com) mittlerweile einem Celebrity-Konzept verschrieben hat, um die Gunst der Anbieter. Schließlich ist auch der US-Platzhirsch Fab selbst seit der Übernahme des Berliner Anbieters Casacanda (www.casacanda.com) für kolportierte zehn Millionen Euro ebenfalls hierzulande aktiv – und hat Berlin zusammen mit London bereits zum Europa-Standbein aufgewertet.

Fab legt die Messlatte hoch

Dass Monoqi nun mit Hasso Plattner Ventures einen weiteren finanzstarken Investor an Bord holt, dürfte neben den eigenen Wachstumsbestrebungen nicht zuletzt dem aggresiven Wachstum des US-Musters Fab.com geschuldet sein. Seit der Übernahme des deutschen Klons Casacanda hat das Unternehmen zügig in weitere Länder Europas expandiert: Bereits Anfang Mai hatte Fab den Rollout in Großbritannien, Frankreich, Irland, Spanien, den Niederlanden, Belgien, Finnland, Romänien, Slovenien, der Slovakei, Luxemburg, der Tschechischen Republik und Estland angekündigt. Schweden, Polen und Zypern folgten kurz darauf, seit Anfang Juni ist Fab auch in Kanada erreichbar und damit in insgesamt 20 Ländern – und weitere Akquisitionen wurden bereits in Aussicht gestellt.

Gerade erst hat sich das US-Unternehmen 100 Millionen US-Dollar an frischem Kapital geholt. Monoqi wird sich also sputen müssen, neben dem bereits rund vier Millionen Mitglieder zählenden Fab bestehen zu können. Mitgliederzahlen allein freilich sagen noch nichts über den Erfolg eines Unternehmens aus, genau so wenig wie die weiterhin rapide ansteigenden Umsätze im dreistelligen Millionen-Bereich. Der letzte offizielle Erwartungswert von 140 Millionen US-Dollar zum Jahresende berücksichtigt übrigens weder die Expansion nach Kanada noch das weitere Wachstum in Europa.