Die Monoqi-Gründer Felix Schlegel und Simon Fabich (rechts), Schlegel hat das Unternehmen 2016 verlassen
Die Monoqi-Gründer Felix Schlegel und Simon Fabich (rechts), Schlegel hat das Unternehmen 2016 verlassen Die Monoqi-Gründer Felix Schlegel und Simon Fabich (rechts), Schlegel hat das Unternehmen 2016 verlassen

Die Nachricht kam überraschend: Am Freitagabend musste das Designermöbel-Startup Monoqi die Insolvenz anmelden und das vorläufige Verfahren wurde eröffnet. Zu den konkreten Hintergründen äußerte sich das Startup bisher nicht.

Am Montagnachmittag meldete sich das Berliner Unternehmen nun mit einer weiteren unerwarteten Meldung: Die Things I Like GmbH, die hinter der Marke Monoqi steht, ziehe den Insolvenzantrag wieder zurück. „Unsicherheiten bezüglich einer zugesagten Folgeinvestition hatten den Insolvenzantrag notwendig gemacht“, teilte das Startup mit. 

In intensiven Verhandlungen sei es der Geschäftsleitung mit den Altinvestoren gelungen, „die Folgefinanzierung und damit den Fortbestand der Geschäftsaktivitäten zu sichern“. Die Geldgeber hätten eine Investition von drei Millionen Euro zugesagt und weitere zwei bis vier Millionen Euro in Aussicht gestellt, wenn bestimmte „Restrukturierungsziele“ erreicht würden. Wie diese Ziele aussehen, erklärte das Startup bislang auf Nachfrage von Gründerszene nicht.

„Der Schritt in Richtung Insolvenzverfahren ist uns sehr schwer gefallen“

Geschäftsführer müssen den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens bei Gericht stellen, wenn ihr Unternehmen zahlungsunfähig oder überschuldet ist. Zahlungsunfähigkeit liegt vor, wenn die fälligen Verbindlichkeiten die liquiden Mittel um mehr als zehn Prozent übersteigen. Überschuldet ist ein Unternehmen, wenn die Verbindlichkeiten nicht vom Vermögen gedeckt werden.

Die Insolvenz muss allerdings nicht angemeldet werden, wenn das Unternehmen überschuldet ist und gleichzeitig eine sogenannte positive Fortführungsprognose besteht, also der Bestand des Unternehmens sehr wahrscheinlich ist. Da Investoren Monoqi nun eine Millionensumme zugesichert haben, könnte das Startup damit offene Forderungen oder eine Überschuldung ausgleichen.

Gründer Simon Fabich lässt sich zitieren: „Der Schritt in Richtung Insolvenzverfahren ist uns sehr schwer gefallen, war aber […] rechtlich zwingend notwendig“. Das Startup müsse nun strategisch neu ausgerichtet werden. Welche Konsequenzen das für den Geschäftsbetrieb und die etwa 120 Mitarbeiter hat, führte Monoqi nicht aus.

Zu der Geschäftsentwicklung äußerte sich das Startup dagegen schon: „Die Fortsetzung des kontinuierlich starken Wachstums der Vorjahre ist Monoqi 2017 mit 11 Prozent Umsatzwachstum nur eingeschränkt gelungen, da Mittel der geplanten Wachstumsfinanzierung nicht voll zur Verfügung standen.“ Warum das Geld ausblieb, führt das Unternehmen nicht aus. Das Startup hatte Ende Mai eine Finanzierung von 15 Millionen Euro bekommen. Für dieses Jahr war ein Umsatz in Höhe von 35 bis 40 Millionen Euro anvisiert worden – tatsächlich lag er bei etwa 25,5 Millionen Euro.

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Bild: Monoqi, Mitarbeit: Christina Kyriasoglou