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Das Moviepilot-Team mit Jon Handschin, Tobias Bauckhage und Ben Kubota (von links)

Zwei Trends bekommt Moviepilot.com gerade zu spüren: Videos gewinnen auf Facebook immer weiter an Bedeutung und die Nutzer konsumieren die Inhalte des Filmportals nicht mehr auf der Website, sondern direkt in den sozialen Netzwerken. „Als Facebook-zentriertes Unternehmen merken wir diesen Shift“, sagt Gründer Tobias Bauckhage. Die Reichweite des deutsch-amerikanischen Startups steige vor allem bei den Video-Zugriffen auf Facebook.

Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen – mit Sitz in Kalifornien und Berlin –  schon vor einiger Zeit den Wandel eingeläutet. Das Konzept von Creators Media, der Firma hinter Moviepilot.com, ist es, Filmfans eine Plattform zu bieten. Mittlerweile betreibt das Startup auch Portale für Gaming oder Martial Arts. Für den stärkeren Video-Fokus hat das Startup etwa ein kleines Fernseh-Studio in der Nähe von Los Angeles aufgebaut, mehrmals pro Tag geht das Medien-Startup auf Facebook live auf Sendung. 

Mitarbeiter für die Texte müssen gehen 

Auch unter den Mitarbeitern gibt es nun Veränderungen, wie Gründerszene erfuhr. Insgesamt zehn Mitarbeiter im Berliner Büro müssen das Unternehmen. Sie haben sich vor allem um die Texte gekümmert – stattdessen wolle das Unternehmen Video-Spezialisten im US-amerikanischen Büro einstellen, heißt es. „So ein Schritt tut echt weh“, sagt Bauckhage. Von den 100 Beschäftigten arbeiten etwa die Hälfte in den USA und die Hälfte in Deutschland.

Das Beispiel von Moviepilot.com zeigt auch, wie schnell sich die Medienwelt verändert hat. „Wir sind als 100-Prozent-Text-Company gestartet“, sagt der Gründer. Tobias Bauckhage, Jon Handschin und Ben Kubota hatten 2007 in Berlin losgelegt, vier Jahre später starteten sie den US-Ableger Moviepilot.com. 2014 fällte Bauckhage die folgenschwere Entscheidung, aus der Filmseite eine Plattform zu machen. Seitdem schreiben Fans die Rezensionen von Filmpremieren und interviewen Stars. Den deutschen Ableger von Moviepilot hatten die drei Gründer für 15 Millionen Euro 2014 an einen französischen Medienkonzern verkauft.

Vor zwei Jahren kündigte Moviepilot.com an, die Abhängigkeit von Facebook reduzieren zu wollen. Ein neues Promi-Magazin wurde gestartet. Ganz gelungen ist das offensichtlich nicht.

Bild: Moviepilot.com