Von der Party mit dem Taxi nach Hause. Darauf müssen vor allem junge Leute bislang verzichten. Eine Fahrt ist einfach zu teuer. Doch das könnte sich in Berlin bald ändern. Taxifahren soll in der Hauptstadt deutlich günstiger werden. Die zu Daimler gehörende Vermittlung Mytaxi will sein Sharing-Angebot MytaxiMatch nun auch nach Berlin bringen, der Start ist für Anfang Mai angesetzt.

Hinter der Mytaxi-App steckt ein Algorithmus, der erkennt, wenn zwei Fahrgäste in die gleiche Richtung wollen. Die Match-Funktion führt beide Fahrgäste zusammen. Damit können sie sich das Fahrzeug und damit auch die Kosten teilen. Nach Angaben von Mytaxi könne sich der Fahrpreis sogar halbieren. Rund 5.000 Taxen seien in Berlin auf diese Art und Weise buchbar. 

Bisher wurde das Angebot in Warschau und Hamburg getestet. Dort habe man gute Erfahrungen gesammelt, sagt MyTaxi-Deutschland-Chef Alexander Mönch im Interview mit NGIN Mobility und Gründerszene. Angst, mit dem neuen Angebot das eigene Geschäftsmodell zu kannibalisieren, habe man nicht: „Wir sind davon überzeugt, dass wir ein ganz neues Klientel ins Taxi bringen“, sagt Mönch. Nämlich vor allem jungen Leute, die vorher nie ein Taxi genutzt hätten.

Mit dem neuen Angebot tritt Mytaxi in Berlin und Hamburg gegen eine ganze Reihe von neuen Wettbewerbern an, die ebenfalls auf Konzepte setzen, bei denen sich mehrere Personen ein Fahrzeug teilen. Das 2014 gegründete Startup Clevershuttle betreibt einen Ridesharing-Dienst mit Elektroautos in Berlin, Hamburg, München und Leipzig. Die BVG hat angekündigt, gemeinsam mit ViaVan, einem JointVenture zwischen Daimler und Via, in diesem Frühjahr den „Berlkönig“ auf die Straße zu schicken. Und das Startup Door2Door ist derzeit freitags und samstags mit dem Allygator-Shuttle unterwegs. Im Rahmen einer PR-Aktion übernimmt der ADAC derzeit die Fahrtkosten für die Reisenden.

Doch im Vergleich mit dem Wettbewerb sieht Deutschland-Chef Mönch für Mytaxi einen großen Vorteil. Welcher das ist, verrät er im Video. Ein Interview über die neue Konkurrenz, Preismodelle und schwarze Schafe unter den Taxifahrern.

Bild: Mytaxi