Naga-Mitgründer Benjamin Bilski

Das Hamburger Fintech Naga hat im Rahmen eines ICOs über 42 Millionen Euro eingenommen. Rund 63.000 Investoren hatten sich an dem Initial Coin Offering beteilt, taxiert wurde der Nagacoin mit einem Dollar pro Token. Ursprünglich hatte Naga mit seinem ICO Einnahmen von bis zu 185 Millionen Euro erhofft. Dahinter ist das jetzige Ergebnis allerdings deutlich zurückgeblieben. Trotzdem schafft Naga mit seiner Token-Ausgaben einen der bisher größten ICOs Deutschlands.

Naga entwickelt Mobile- und Web-Anwendungen wie zum Beispiel SwipeStox, ein soziales Netzwerk für den Börsenhandel. Dort können Nutzer Investments bekannter Anleger teils automatisch kopieren. Naga verspricht so mit seinem Robo-Adviser höhere Gewinne. Die Geschäftsidee ist allerdings nicht neu. Bereits seit 2009 gibt Social-Trader wie eToro, Wikifolio, Zulutrade oder das niederländische Bux.

Die Naga Group warb deswegen vor dem ICO kräftig für das eigene Geschäftsmodell. So habe man das weltweit größte soziale Netzwerk für den Börsenhandel aufgebaut und plane eine Verachtfachung des Coin-Werts innerhalb der nächsten fünf Jahre. Derzeit ist der Coin an den großen Kryptobörsen aber nicht handelbar.

Diese Startups haben Millionen per ICO eingesammelt


Im Juli war die Naga Group an der Frankfurter Börse angetreten. Der Aktienkurs schwankte dort bereits innerhalb weniger Tage um ein Vielfaches des Ausgabepreises. Da das Unternehmen beim IPO jedoch netto nur etwa 1,7 Millionen Euro eingenommen hatte, dürfte der ICO mit 40 Millionen Euro nun erst einmal wieder die Kassen ordentlich gefüllt haben. Mit dem Geld will das Unternehmen sich als zentrale Währungseinheit auf der Social-Trading-Börse SwipeStox und Switex, einer Handelsplattform für virtuelle Güter, etablieren. Ab Januar soll der Handel dort möglich sein. Als wichtigstes Zielland gilt Japan.

Naga wurde 2015 gegründet und beschäftigt derzeit über 150 Mitarbeiter in fünf Ländern.

Bild: Swipestox