Till Behnke, Ina Brunk und Christian Vollmann (von links) gründeten Nebenan.de

Ein soziales Netzwerk nur für Nachbarn: Für diese Idee sammelt die Plattform Nebenan.de nun 16 Millionen Euro ein. Die Altinvestoren Lakestar, der Fonds des Star-Investors Klaus Hommels, und Burda Principal Investments, der Investmentarm von Hubert Burda Media, beteiligen sich in der Finanzierungsrunde an dem fast drei Jahre alten Unternehmen. Die Beteiligungsgesellschaften der Mediengruppen Pressedruck und NWZ sowie der Telefonbuch-Herausgeber Deutsche Tele Medien Geld geben ebenfalls Geld, wie Nebenan.de in einer Mitteilung bekannt gab. Zudem investiert Gründer Christian Vollmann selbst eine sechsstellige Summe in sein Startup.

Auf der Plattform Nebenan.de können sich Nutzer, die in derselben Nachbarschaft leben, zu Gruppen zusammenschließen, sich online austauschen, kennenlernen oder Hilfe anbieten. Neben der deutschsprachigen Plattform Nebenan.de betreibt die dahinter stehende Gesellschaft Good Hood auch das französische Portal Mesvoisins.fr. Mit dem Geld aus der Finanzierungsrunde will Vollmann weiter expandieren und die Positionen der Plattformen am Markt stärken.

Zahlreiche namhafte Szeneköpfe haben das Startup bislang unterstützt. Gemeinsam mit Lakestar und Burda investierten etwa Home24-Mitgründer Philipp Kreibohm, LadenZeile-Gründer Johannes Schaback und Amiando-Gründer Felix Haas in das Unternehmen. So konnte Nebenan.de in den vergangenen Jahren 5,5 Millionen Euro einsammeln.

Seriengründer Christian Vollmann, Ina Brunk und Betterplace-Macher Till Behnke starteten die Plattform im Sommer 2015. Mittlerweile hat das Startup nach eigenen Angaben 800.000 Nutzer, für die die Nutzung der Plattform kostenlos ist. In Zukunft sollen auch Lokale oder Läden aus der Nachbarschaft den Gruppen beitreten können, sie müssen für eine Mitgliedschaft zahlen. Wann genau das Unternehmen anfangen wird, so Geld zu verdienen, sei noch offen, erklärt Mitgründerin Brunk gegenüber Gründerszene.

Das Netzwerk muss mit mehreren Plattformen um die Marktmacht kämpfen, allen voran der mächtige Wettbewerber Facebook. Denn auch dort gibt es Nachbarschaftsgruppen zum Austausch. Zudem gibt es noch kleinere Portale wie Nachbarschaft.net oder das 2010 gegründete US-amerikanische Vorbild Nextdoor, das im vergangenen Jahr in Deutschland startete. 2017 übernahm Vollmanns Unternehmen den Wettbewerber Wirnachbarn, das mittlerweile eingestellt wurde. 

Bild: Nebenan.de; Hinweis: Details zum Geschäftsmodell von Nebenan.de wurden um 12 Uhr hinzugefügt.