#sohohousemeeting #geilstesteamever

In der Startup-Szene findet jeder seinen Platz: der Poser, der Überflieger oder das Rich Kid. Wer kann, der gründet. Bei manch einem Gründer möchte man sich allerdings schon fragen: Was macht der da eigentlich außer Instagram-Bilder? Eine Auflistung mit den markantesten Gründertypen.

1. Der „Ich bin Gründer“-Gründer

Man trifft sich im Café, plaudert übers Leben und tauscht Neuigkeiten aus. Dann kommt nach langem Füßescharren endlich die Frage: „Und was machst Du jetzt eigentlich so?“ „Ich bin Gründer…“ „WHOAAA…WAS? Hammer! Echt mutig!“ Leicht lächelnd lehnt sich der „Ich bin Gründer“-Gründer zurück und weiß: Heute war wieder ein Tag, an dem es sich gelohnt hat, aufzustehen.

2. Der Poser-Gründer

„Just raised 100 Million $! Next stop San Francisco, baby!“ Der Poser-Gründer ist erst dann befriedigt, wenn mal wieder ordentlich Moneten geflossen sind. Er weiß eigentlich gar nicht, was er mit dem ganzen Geld machen soll – geil ist es trotzdem. Da werden die ersten „30k“ direkt mal für die Office-Party verbraten, um mit der Startup-Szene zu feiern. Oft beobachtet beim Poser-Gründer sind Selfies mit dem Team klein im Hintergrund oder mit Politikern, mit denen fancy virale Posen gemacht werden. Bei ihm gibt es übrigens viele Parallelen zum #Qualitytime-Gründer (Punkt 4). #kachiiing

3. Der fremdbestimmte Arbeiter-Gründer

Der Arbeiter-Gründer ist da, um zu funktionieren. Irgendjemand muss ja den Titel CEO bekommen. Er gibt gern seine Festanstellung bei McKinsey auf, stürzt sich in das Abenteuer – um dann die bittere Erkenntnis zu erlangen, dass das alles gar nicht so toll ist. Die Betreffs der eingehenden Emails: „Urgent: Wo sind die roten CTAs auf der Homepage???“ Da ist es wurscht, ob die Seite gut aussieht oder nicht – es geht um Sales, Sales, Sales – und zwar möglichst in den nächsten fünf Minuten. Die Marionetten tanzen und reagieren besser als jeder Dressurbär.

4. The #Qualitytime-Gründer

#teamevent, #sohohousemeetingmode, #bestlunchever, #happybirthdayme – während andere arbeiten, feiert er das #geilsteteamever. Sein Dinner im Berliner Borchardt isst er meist kalt, weil erst einmal alles fein säuberlich bei Instagram und Facebook mit den richtigen Hashtags versehen werden muss. Der Renner zurzeit: Ein #Qualitytime-Schnappschuss aus dem Urlaub, bei dem nur die Füßchen so niedlich ins Bild ragen. Unbedingt ausprobieren!

5. Der Exit-Gründer

Krampfhaft wird schnell ein Office mit Plastikblumen aufgestellt – hier müssen sich die 40 neuen Praktikanten einfach wohlfühlen! Teamspirit? Egal und generell überbewertet – die drei Monate geht’s auch mal ohne Fenster. Der Duft der herannahenden Dollarnoten schwebt durch die Luft. Der Exit-Gründer denkt: „Bald bin ich reich!“ und läuft mit erhobener „We can do it!!!“-Faust durchs Büro.

G Tipp – Lesenswert bei Gründerszene Betapopcorn: Zwei Millionen Dollar für absolut nichts

6. Der Rich-Kid-Gründer

Für den Rich-Kid-Gründer ist die ganze Gründungsgeschichte wie eine große Runde Monopoly. Warum die Badstraße erwerben, wenn die Schlossallee gleich ums Eck liegt? Für das Rich Kid, der just mit nach hinten gegelten Haaren in seinem neuen Porsche vorfährt, ist das völlig unverständlich. Von den 50.000 Euro, die Papi als Spielgeld parat hält, werden nun erst einmal zwei neue Praktikantinnen eingestellt. Die sorgen nicht nur für bessere Stimmung, sondern lassen sich auch gut von der Steuer absetzen.

7. Der Überflieger-Gründer

Mit drei Jahren bekam er sein erstes iPhone, mit fünf den ersten Computer und mit acht beherrschte er fließend HTML und CSS. Der Überflieger-Gründer hat gerade angefangen zu studieren (mit 16 versteht sich, die 7. und 8. Klasse war zu langweilig) und baut jetzt sein mittlerweile drittes Unternehmen auf. Solange er nicht dem Größenwahn verfällt und abhebt, ist er eine Bombenpartie. Der Überflieger-Gründer ist ein Autodidakt und der geborene Superguru.

8. Der „Jeder kennt ihn, aber keiner weiß, was er macht“-Gründer

Zehn Konferenzen in acht Tagen. Klingt unvorstellbar? Nicht für diesen Gründer. Zum Arbeiten hat er gar keine Zeit, er muss seinen Zug nach Vallendar oder Oestrich-Winkel bekommen. Die Frage „Was macht der eigentlich genau?“ kann nie jemand beantworten – hier geht’s um reine Selbst-PR.

Ein Gastbeitrag von Britta Kiwit, Mitgründerin von Dein-Lebenslauf.com.

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