Das Team von Nuri setzt auf frische Zutaten aus Europa. Gründerinnen sind Jana Lange (M.) und Josephine Baier ().
Die Nuri-Gründerinnen Jana Lange (r.) und Josephine Bayer (l.) mit ihrer „Markenbotschafterin“ und Schauspielerin Nina Bott. 

Die Idee für ihren Babybrei kam Josephine Bayer und Jana Lange, als eine Freundin von ihnen schwanger wurde. „Sie wollte schnell wieder in ihren Job zurückkehren, jedoch konnte sie weder der Geschmack, noch der Geruch von Babygläschen überzeugen“, erzählt Lange. „Da haben wir uns gefragt: Warum ernähren wir Erwachsenen uns von Superfoods, während wir Babys quasi noch mit „Konserven“ füttern?“

Damit haben sich die beiden große Namen zum Konkurrenten gemacht. Denn ihr Babybrei Nuri soll gesünder, frischer und nahrhafter sein als die „Konserven“ – damit sind Anbieter wie Hipp oder Alete gemeint. Der Clou bei Nuri ist, dass die Kunden den Brei tiefgefroren kaufen. „Schockfrosten ist eine schonende Konservierung, bei der fast alle Nährstoffe erhalten bleiben“, erklärt Lange und verweist auf Studien des Forschungsinstituts für Kinderernährung. Auf diesen basierten die Brei-Rezepte von Nuri. Jede einzelne Sorte sei zudem mit Müttern und Babys getestet worden.

Farbenfroh: So sieht der Babybrei von Nuri aus.
Farbenfroh: So sieht der Babybrei von Nuri aus.

Nuri gibt es seit 2016, seit November desselben Jahres sind Lange und Bayer beide Vollzeit in das Geschäft eingestiegen. Der Verkauf läuft derzeit über ihren Online-Shop, die beiden befinden sich aber in Gesprächen mit einzelnen Edeka-, Rewe– und Budny-Filialen, um Nuri in den Einzelhandel zu bringen. Ziel sei es, in Drogerien gelistet zu sein. Denn dort, so erklärt Lange, würden Mütter den Großteil ihres Babybedarfs kaufen. Gestartet ist Nuri mit der Unterstützung von Business Angels im sechsstelligen Bereich. „Noch für dieses Jahr ist eine weitere Finanzierungsrunde geplant“, kündigt Lange an. Über Umsätze wollen die beiden Gründerinnen noch nichts sagen, sie seien ja erst am Anfang. Doch die Zahl der Kunden habe sich bisher monatlich verdoppelt. Auch erste Abonnements für ihren Babybrei seien bereits abgeschlossen worden. 

Doch reicht das, um einem Klassiker wie Hipp gefährlich zu werden? „Ich denke, eines der wichtigsten Dinge, wenn man Marken wie Hipp oder Alete gefährlich werden will, ist ein gutes Branding“, sagt Lange dazu. Deshalb bringen die Nuri-Gründerinnen in diesem Jahr auch noch ein Buch heraus, in dem Rezepte für verschiedene Breisorten gezeigt werden und erklärt wird, welche Produkte sich eignen, um selbst Babybrei einzufrieren. Dabei gibt es noch mehr Konkurrenz als die etablierten Marken. Das junge Schweizer Unternehmen Yamo etwa, das ebenfalls ein Abo anbietet und gerade angekündigt hat, nach Deutschland zu expandieren. 

Nuri ist etwas teurer als viele Konkurrenten. Lange rechnet vor: Ein Glas Babybrei im Bio-Supermarkt kostet rund 1,50 Euro, Hipp rund 1,15 Euro. Nuri liegt  aber zwischen 1,60 und 2,00 Euro. Insgesamt spürt sie aber eine Bereitschaft, mehr für Babys auszugeben als bisher, wie sie sagt. „Wir spüren, dass der Bedarf nach einer innovativen, gesunden Bio-Beikost-Marke da ist und legen großen Wert darauf, dass unsere Produkte qualitativ-hochwertig sind“, sagt Lange dazu. „Dennoch möchten wir uns nicht ausschließlich im Premium-Segment ansiedeln und auch den Massenmarkt bedienen können.“ 


Bilder: Nuri