oculus-palmer-luckeyVon der VR-Brille zur virtuellen Grenzüberwachung: Palmer Luckey, Erfinder der Oculus Rift, hat ein neues Startup gegründet, um mit spezieller Technik die Grenze zwischen den USA und Mexiko kostengünstig zu überwachen. Für sein Vorhaben erhält der 24-Jährige Unterstützung von großen Investoren.

„Große, schöne, mächtige Grenzmauer“

Der von der Tech-Branche vielfach gescholtene US-Präsident Donald Trump will unter anderem eine „große, schöne, mächtige Grenzmauer“ zu Mexiko bauen. Zahlreiche Unternehmen buhlen um den Auftrag, den geplanten Wall umzusetzen. Auch ein neues, noch namenloses Startup möchte an dem Vorhaben mitverdienen. Dessen Gründer ist im Silicon Valley kein Unbekannter: Palmer Luckey.

Luckey erfand die Virtual-Reality-Brille Oculus Rift und verkaufte das Unternehmen dahinter 2014 für rund 1,8 Milliarden Euro an Facebook. Im März 2017 verließ Luckey Facebook, nachdem er im US-Wahlkampf eine Anti-Hillary-Clinton-Initiative unterstützt hatte. Ob Luckey dem Unternehmen damals freiwillig den Rücken kehrte, ist unklar. Nachdem es zuletzt ruhig um den 24-Jährigen geworden war, steht er nun wieder in der Öffentlichkeit – dank seiner neuen Idee, mit der er ganz offen Donald Trump unterstützt.

Wie die New York Times berichtet, hat Luckey ein neues Unternehmen gegründet, um eine „virtuelle Mauer“ umzusetzen. Hinter dem Vorhaben steckt eine Überwachungstechnologie, die auf dem LiDAR-System (Light detection and ranging) beruht, mit dem bewegte Objekte ähnlich wie beim Radar durch optische Messungen erkannt werden. Dieses auf Licht beziehungsweise Laser basierende System möchte Luckey nutzen, um kostengünstig die US-Grenze zu überwachen.

Luckes: reichster US-Entrepreneur unter 40

„Wir brauchen eine neue Art von Verteidigungsfirma. Eine, die Steuergelder spart, während die Technologie unsere Truppen und Bürger schützt“, sagt Luckey über seine neue Idee. Das Konzept sieht vor, dass die LiDAR-Systeme auf Gebäuden oder Telefonmasten montiert werden. Algorithmen sollen dann erkennen können, ob es sich bei den gemessenen Bewegungen um Tiere, Drohnen, Grenzschützer oder Einwanderer handelt.

Laut Medienberichten konnte Luckey sein Konzept bereits dem US-Innenministerium präsentieren. Anscheinend investierte Trump-Berater Peter Thiel bereits mit seinem Founders Fund in Luckeys neues Unternehmen, zudem soll der Oculus-Mitgründer Christopher Dycus mit an Bord sein. Vermutlich wird auch Luckey einiges von seinem eigenen Geld in sein Startup stecken – immerhin ist er laut Forbes der reichste US-Entrepreneur unter 40.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Wired.de.

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