Motiv der ersten Ohlala-Kampagne des Départments Loire-Atlantique im Jahr 2009

Noch nicht mal drei Wochen ist Ohlala, die „App für bezahlte Dates“, am Markt. Doch das neueste Projekt von Peppr-Gründerin Pia Poppenreiter schlägt schon mächtig Wellen – sogar bis in eine entlegene Region an der französischen Atlantikküste.

Im Département Loire-Atlantique (größte Stadt: Nantes) herrscht wegen des forschen Berliner Startups derzeit helle Aufregung. Der Grund: „Ohlala“ ist gleichzeitig auch der Werbeslogan des regionalen Tourismusmarketings. Hoteliers und Politiker befürchten nun, die Marke könnte durch die Date-, Escort- und Huren-Vermittlung aus dem Nachbarland Schaden nehmen.

Seit 2009 wirbt das Départment mit dem Slogan, der als Abkürzung von „Oh la Loire-Atlantique!“ gedacht ist. Die Wortmarke ist sogar beim Institut national de la propriété industrielle, dem französischen Patentamt, eingetragen. Unter Ohlaloireatlantique.com betreibt die Region ein Ferienportal, dort werden Hotels, Restaurants oder Freizeitaktivitäten empfohlen. Wenig überraschend: In den Google-Suchergebnissen verdrängt die Berliner Sex-App gerade das Touri-Portal.

Gegenüber dem Radiosender France Bleu bestätigt Françoise Haméon, Vizepräsidentin des Generalrats von Loire-Atlantique, dass auf ihre Bitte hin nun untersucht wird, ob man gegen das deutsche Unternehmen juristisch vorgehen könne. Im Rat wird zwar schon länger diskutiert, ob der Slogan nicht geändert werden sollte. „Die Änderung des Namens Ohlala ist eine Überlegung, die wir schon vorher angestellt haben, aber unsere Antwort heute muss eine juristische sein – denn es geht hier um ein eingetragenes Markenzeichen.“

Andere finden die Namensgleichheit eher komisch. „Als ich davon erfahren habe, musste ich lachen“, erklärt eine junge Rezeptionistin aus Nantes dem Radiosender. „Aber natürlich kann das auch unsere Reputation beschädigen. Was uns als Hotel angeht, so könnte man glauben, dass wir diese Art des Austauschs (zwischen Kunden und Prostituierten) akzeptieren würden – dabei stimmt das absolut nicht. Wir wollen das auf keinen Fall!“

Bild: Ohlaloireatlantique.com