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Facebook und Google werden nicht verschwinden

Ein bisschen ähneln sich die Themen ja schon, wenn man den Rückblick/Ausblick vom letzten Jahr und den aktuellen Rückblick liest. Womit ist nun also in Punkto Online-Marketing in diesem Jahr zu rechnen? Sagen wir mal so: Auch im skeptischen Deutschland hat sich mittlerweile die vorherrschende Meinung etabliert, dass Facebook genauso wenig wie Google überraschend von der Bildfläche verschwinden und durch ein anderes soziales Netzwerk respektive eine Suchmaschine verdrängt wird. An den grundlegenden Schauplätzen wird sich also auch 2013 nichts ändern – spannender ist eher die Frage nach Innovationen bei den großen Akteuren (und wie gelungen deren Umsetzung ist) und nach neuen Plattformen und Diensten, die plötzlich Bewegung in die Szene bringen wie Pinterest 2012.

Wenig Umbrüche im Suchmaschinenmarketing

Aber mal der Reihe nach: Im Bereich Suchmaschinenoptimierung hängt wie schon seit Jahren unverändert alles von Google und den Updates des Algorithmus ab. Nach Panda und Penguin ist zu erwarten, dass die nächsten Updates in eine ähnliche Richtung gehen und den gezielten Linkaufbau weiter erschweren. Der Trend geht ganz klar zum „Content Marketing“, wobei auch die Verzahnung mit Social Media eine immer größere Rolle spielen wird.

SEO wird ja schon seit längerer Zeit in regelmäßigen Abständen für tot erklärt. Wenn man das auf die „alte“ Art des Linkaufbaus bezieht, kann das sicherlich so unterschrieben werden. Da die Besucherströme über Google aber keinesfalls an Bedeutung verloren haben und sich häufig direkt in Umsätze umrechnen lassen, spielt die Beschäftigung mit diesem Thema nach wie vor eine sehr große Rolle – daran wird sich auch 2013 nichts ändern. Gefragt sind hier also neue Ideen und Strategien, die allerdings in den allermeisten Fällen mehr Aufwand und Mühe bedeuten dürften, um zum Beispiel hochwertige Inhalte zu generieren. Die Nutzer dürfte es freuen…

Wenig tiefgreifende Umbrüche erwarte ich für das Suchmaschinenmarketing. Google Adwords wird sicherlich auch 2013 mit einigen Neuerungen und Weiterentwicklungen aufwarten und seine unangefochtene Marktführerschaft gegen Bing Ads problemlos behaupten können. Mit Spannung erwartet wird vor allem die bevorstehende Einführung der kostenpflichtigen Version von Google Shopping. Für Shops mit einem gut optimierten Feed und einem für Vergleichsportale geeigneten Produktsortiment dürfte Google Shopping auch auf Cost-per-Click-Basis profitabel sein.

Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass die Qualität der eingespeisten Feeds mit dem Ende der kostenlosen Klicks ansteigen wird. Im optimistischen Szenario könnte das dazu führen, dass mehr Nutzer gezielt auf Google Shopping zurückgreifen, was Traffic und Conversion Rate ansteigen ließe und die Relevanz des Kanals erhöhen könnte. Im pessimistischen Falle dünnt das Angebot der Feeds so stark aus, dass die Aussagekraft der Listings stark nachlässt, was zu einem Einbruch der Besucherzahlen führen könnte.

Neuer Social-Media-Kandidat?

Am spannendsten ist eine Prognose für den Bereich Social Media, weil man hier wirklich eine Kristallkugel bräuchte. Ich wage mich vor und behaupte: Auch 2013 wird eine weitere Plattform wie Pinterest sehr viel Aufmerksamkeit und in der Folge auch Besucher bekommen – ich habe aber keine Ahnung, welche das sein könnte 😉 Inhaltlich wären heiße Kandidaten: Irgendetwas mit Videos, E-Learning-Plattformen oder eine Website, die auf dem Erfolg einer App aufbaut und eine sehr starke mobile Integration hat. Auch die Kombination aus Online Shopping und Social Media könnte mit weiteren spannenden Ideen aufwarten, hier gibt es ja schon sehr vielversprechende Ansätze wie zum Beispiel Fab.

Facebook entwickelt sich weiter

Wie geht es weiter mit Facebook? Ein schöner Neujahrsvorsatz wäre hier zum Beispiel, endlich das leidige Problem mit der nicht-funktionierenden Suche in den Griff zu bekommen. Ich bin mir sicher, dass hinter den Kulissen daran heftig gearbeitet wird und denke, dass wir 2013 hier endlich eine Lösung sehen werden. Die Facebook-Anzeigen werden ebenfalls stark weiterentwickelt werden – zum einen mit noch mehr neuen Anzeigenformaten, zum anderen hoffentlich auch mit einer verbesserten Benutzerfreundlichkeit und übersichtlicheren Oberfläche.

Inhaltlich wird auch im neuen Jahr die Diskussion toben, ob und wie Facebook-Anzeigen überhaupt funktionieren, verkaufen oder aktivieren. Das ist normal bei einem vergleichsweise neuen Angebot und auch 2013 wird die Antwort lauten: Kommt ganz darauf an! Aufs Thema, die Zielgruppe, die Qualität der Aussteuerung, der Anzeigen und so weiter. Facebook täte gut daran, die Anzeigenschaltenden hier noch besser zu unterstützen, um die Effektivität der Kampagnen zu erhöhen.

Was das inhaltliche Social-Media-Marketing angeht, ist die zentrale Frage für 2013 sicherlich die nach der Reichweite der Inhalte. Ähnlich wie Google ist Facebook bestrebt, die Qualität der Inhalte zu erhöhen und hat daher in den vergangen Monaten einige Male seinen Algorithmus verändert, was teilweise deutliche Einbrüche bei den Reichweiten von Posts von Facebook-Seiten zur Folge hatte. Teilweise sind die Veränderungen aber sehr experimentell und schlecht kommuniziert, was gerade in Verbindung mit neuen Anzeigenformaten wie der bezahlten Reichweite von einzelnen Posts zu hitzigen Diskussionen geführt hat. Diese Problematik wird uns wahrscheinlich das gesamte Jahr 2013 begleiten und dürfte noch interessante Auswirkungen für alle Betreiber von Facebook-Seiten haben.