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Eine Aufnahme der Panono-Kamera

Vor knapp vier Jahren brach Panono den deutschen Crowdfunding-Rekord auf Indiegogo. Der Pitch: eine ballförmige, bruchsichere Kamera zum Werfen, die 360-Grad-Aufnahmen in der Luft macht. 1,25 Millionen US-Dollar hatte das Berliner Startup von der Crowd eingesammelt. Wenige Monate später noch einmal weitere 1,7 Millionen Euro über Companista. Aber noch bevor Panono alle Kameras ausliefern konnte, ging es im April 2017 insolvent.

Rund 2.000 Crowdfunding-Unterstützer, die über die Plattform Indiegogo Geld in das Berliner Unternehmen gesteckt hatten, warteten vergeblich auf den Kamera-Ball. Die Produktion sei komplexer gewesen als angenommen und der Zeitaufwand höher als gedacht, sagte Mitgründer Björn Bollensdorff schon 2016 zu Gründerszene.

Nach der Insolvenz hat die Schweizer Investment-Firma Bryanston Group das Startup inklusive der Patente aufgekauft und den Betrieb unter der neu gegründete Holding Professional360 übernommen. Obwohl der Investor und die Holding betonten, dass für sie keinerlei finanzielle Verpflichtungen gegenüber den Crowdfunding-Unterstützern bestünden, hat Professional360 diesen nun ein „Kompromissangebot“ vorgeschlagen: Obwohl die Supporter 2014 bereits 500 US-Dollar für ein Gadget bezahlt haben, können sie die Kamera nun zu Produktionskosten kaufen, was etwa der Hälfte des aktuellen Verkaufspreises von 1.800 Euro entspricht. Mehr als 50 Leute hätten bereits zugesagt und monatlich will das Startup 50 Kameras verschicken. Die ersten sollen noch vor Weihnachten zugestellt werden.

„Wir halten das für einen fairen Kompromiss, denn wir verdienen an diesem Angebot keinerlei Marge und die Crowdfunder zahlen immer noch deutlich weniger als unsere regulären Kunden“, so Professional360. „Wir sind froh, dass das jahrelange Warten und die Ungewissheit der Indiegogo-Supporter ein Ende haben. Damit schließen wir ein schwieriges Kapitel in der Geschichte von Panono ab und können nach vorne schauen.“

Bild: Panono