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Urs Fischer war mehr als eineinhalb Jahre CEO von Parku

Umwurf an der Parku-Spitze: Das Parksharing-Startup trennt sich von seinem Geschäftsführer Urs Fischer (32). Als Grund nennt das Unternehmen „Unregelmäßigkeiten, die dank interner Kontrollprozesse festgestellt wurden“. Es heißt weiter, die internen Prüfungen dauerten noch an. Mitgründer und Geschäftsführer Christian Oldendorff übernimmt die alleinige Führung der Firma.

Urs Fischer war für Gründerszene bisher nicht zu erreichen. Parku selbst möchte sich nicht weiter zu der Sache äußern. Das Unternehmen betont, der Weggang habe keinen Einfluss auf das laufende Geschäft und alle Dienste liefen wie gewohnt weiter.

In einer früheren Version des Textes war von stärkeren Verdachtsmomenten die Rede, Quelle dafür waren Unternehmenskreise. Obwohl sich das Ergebnis unserer Recherche nicht verändert hat, haben wir mit Blick auf die zurzeit ungenaue Sachlage von der früheren Formulierung Abstand genommen.

Urs Fischer wurde im Oktober 2013 CEO bei Parku. Das Schweizer Startup teilte damals mit, Fischer werde für das operative Geschäft sowie den weiteren Ausbau des Parkplatzvermittlers verantwortlich sein. Außerdem sollte er „insbesondere auch den Launch von Parku in Deutschland“ vorantreiben. In einem Interview mit Gründerszene erzählte Fischer vergangenes Jahr: „Mich verbindet eine lange Freundschaft mit den drei Gründern [Christian Oldendorff, Matthias Frank und Aurel Albrecht], so dass es auch geschah, dass ich bei der Entstehung der Idee dabei war.“ Vor dem Wechsel zu Parku arbeitete Fischer im Business Development des sozialen Netzwerks Wer-kennt-wen.de von RTL in Köln.

Für Parku arbeiten mittlerweile 34 Mitarbeiter: 22 in Deutschland, vier in der Schweiz sowie je vier in den Niederlanden und Österreich. Das 2013 gegründete Startup ist hauptsächlich durch Mitgründer Christian Oldendorff finanziert. Er gehört zur bekannten Hamburger Reederei-Familie Oldendorff.

Nach eigenen Angaben vermittelt die Parkplatz-App derzeit in 14 europäischen Städten Stellplätze von gewerblichen Parkplatzbetreibern, Unternehmen, Geschäften, Hotels oder Privatpersonen. 5.000 Plätze hat die App insgesamt im Kontingent. Die Nutzer können die App umsonst laden und Plätze schalten und suchen. Bei einer Vermittlung erhält Parku eine Provision. Von Konkurrenten will sich das Unternehmen unter anderem dadurch abheben, dass Autofahrer mit ihrem Smartphone über die App auch Schranken öffnen können. Das soll dabei helfen, freie Parkflächen und Tiefgaragen auf Firmengeländen am Wochenende sinnvoll zu nutzen.

Bild: Parku