Exmo-CEO Pavel Lerner wurde der Ukraine-Besuch zum Verhängnis

Der CEO einer der größten ukrainischen Kryptobörsen ist laut Medienberichten am zweiten Weihnachtsfeiertag entführt worden. Pavel Lerner, 40, wurde demnach in Kiev um die Mittagszeit beim Verlassen seines Büros „von Unbekannten in schwarzer Kleidung und Sturmhauben in einen Mercedes-Benz Vito gezogen” und an einen unbekannten Ort gebracht, teilte ein Exmo-Sprecher mit.

Zudem sei die Kryptobörse Opfer einer DDoS-Attacke geworden, der die Website lahmgelegt habe, so das Unternehmen auf Twitter. Die Gründe für die Entführung und die Web-Attacke seien nach wie vor unklar. Laut örtlichen Medien sollen ukrainische Behörden bereits Ermittlungen wegen Entführung eingeleitet haben. Das Kennzeichen des Entführungsfahrzeugs sei zur Fahndung ausgeschrieben.

Krypto-Einlagen sollen nicht gefährdet sein

Bei Exmo versuchte man nach Bekanntmachung des Vorfalls die Wogen zu glätten: „Wir versuchen alles in unserer Macht stehende, um das Verschwinden von Pavel Lerner schnellstmöglich aufzuklären”, so ein Sprecher des Unternehmens. „Wir wären dankbar für jede Information über seinen derzeitigen Aufenthalt.” Lerner habe zudem keinen Zugang zu vertraulichen Infos von Exmo-Kunden. Die Einlagen seien sicher, so der Sprecher. Exmo arbeite „im normalen Modus”.

Laut Daten von Coinmarketcap vermittelt die Börse täglich Kryptowährungen im Wert von 110 Millionen Dollar und gehört damit zu den größten ukrainischen Handelsplätzen. Verkauft werden Bitcoin, Ether, Litecoin und Dash gegen US-Dollar, Euro, Rubel, Zloty und die ukrainische Hrywnja. Erst kürzlich hatte die Handelsbörse einen ICO angekündigt. Exmo ist in Großbritannien registriert, unterhält aber auch Büros in Spanien, Russland, Indien und Thailand.

CEO Lerner wurde in Russland geboren, lebt aber seit 2014 mit seiner Familie im spanischen Barcelona. Er gilt in der Szene als bekannter Blockchain-Experte. In die Ukraine gereist war Lerner lediglich, um eine Reihe von Krypto- und Blockchain-Startups zu besuchen.

Bild: Facebook / Pavel Lerner