NEW YORK, NY - DECEMBER 6: Peter Thiel, co-founder of PayPal and venture capitalist, exits the elevator at Trump Tower December 6, 2016 in New York City. President-elect Donald Trump and his transition team are in the process of filling cabinet and other high level positions for the new administration. (Photo by Drew Angerer/Getty Images)
NEW YORK, NY - DECEMBER 6: Peter Thiel, co-founder of PayPal and venture capitalist, exits the elevator at Trump Tower December 6, 2016 in New York City. President-elect Donald Trump and his transition team are in the process of filling cabinet and other high level positions for the new administration. (Photo by Drew Angerer/Getty Images) Peter Thiel Anfang Dezember im Trump Tower in New York

Mit der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump am heutigen Freitag müssen alle von seinem Vorgänger Barack Obama ernannten Botschafter ihre Posten verlassen. Das hatte Trumps Übergangsteam schon kurz vor Weihnachten entschieden. Allerdings sind die allermeisten der Botschafterposten noch nicht wieder besetzt – auch die Frage, wen Trump als Nachfolger von John B. Emerson nach Deutschland schickt, ist noch nicht geklärt.

Sowohl in Washington als auch in Berlin kommen nun Spekulationen auf, wonach der Trump-Unterstützer und Super-Investor Peter Thiel auf den Posten berufen werden könnte. Das berichtet die New York Post. Zwar war Thiel erst vor wenigen Tagen nachgesagt worden, er würde 2018 gern Gouverneur in Kalifornien werden – das müsse aber kein Widerspruch sein, zitiert die Post eine anonyme Quelle, der Botschafter-Job könnte für eine politische Karriere in Kalifornien als Sprungbrett dienen.

Fürs Erste ließ der Paypal-Gründer und Facebook-Investor die Gerüchte allerdings dementieren: Ein Sprecher sagte Business Insider, die Geschichte sei „nicht richtig“. Trump-Sprecherin Hope Hicks gab gegenüber der Post bekannt, es seien noch keine Entscheidungen getroffen worden.

Laut einer weiteren von der Zeitung aufgeschnappte Interpretation würde Thiel gerne für einige Zeit aus dem Valley verschwinden und der „negativen Energie“ aus dem Weg gehen, die ihm dort entgegenschlage. Seit der Milliardär von der Westküste Donald Trump als Kandidaten öffentlich und offensiv unterstützt, ist er in vielen Valley-Zirkeln zur Persona non grata geworden.

Ganz unplausibel ist die Geschichte nicht: Thiel, der in Frankfurt geboren wurde und als kleines Kind mit seiner Familie in die USA auswanderte, spricht Deutsch. Und es ist in den USA – auch unter Barack Obama – üblich, Großspender und Unterstützer mit Botschafterposten zu „entlohnen“.

Was allerdings dagegen spricht: In Deutschland hätte Thiel eine zuvorderst repräsentative Rolle, er wäre vor allem damit beschäftigt, Trumps Politik der Bundesregierung und den Deutschen zu erklären. Das dürfte ihn nicht befriedigen – Thiel will Einfluss, und den hat er, solange er in den USA bleibt und Trump berät. Er hat klare (wenn auch teilweise krude) Vorstellungen davon, wie Politik funktionieren und was sie tun soll. Diese wird er versuchen aktiv durchzusetzen.

Bild: Getty Images / Drew Angerer