Im Sommer 2010 setzten sich Ulf Bögeholz und Andreas Stehling daran, eine Innovation für die Bezahlung kleinpreisiger digitaler Inhalte zu schaffen. Unternehmer-Investoren wie Thomas Promny konnten für das Startupprojekt „PicoPay“ gewonnen werden. Will man heute die PicoPay-Website besuchen, wird man lediglich mit dem Wörtchen „offline“ begrüßt. Was ist passiert?

PicoPay offline

PicoPay hat seinen Dienst eingestellt

Picopay (www.picopay.de) ist Geschichte. PicoPay-Mitgründer Andreas Stehling bestätigte gegenüber Gründerszene die Einstellung des Dienstes, die Website sei bereits seit zwei Monaten offline. Bögeholz sei mittlerweile CTO bei Taxi.de (www.taxi.de), Stehling selbst wollte seine neuen Projekte noch nicht verraten.

2010 hatte Stehling zusammen mit Ulf Bögeholz den Mikrozahlungsdienst für kleinpreisige digitale Inhalte und Güter gegründet, durch welchen sie Partner für zahlreiche Internetstartups werden wollten. An Bord holten sie sich die Investoren Thomas Promny, Christoph Schotte sowie Florian Stehling – jedem Gesellschafter kamen 20 Prozent am Unternehmen zu.

„PicoPay bietet eine sehr innovative Micropay-Plattform an, die es ermöglicht, Geschäftsmodelle an den Markt zu bringen, die vorher an der Komplexität des Payments gescheitert sind, sowohl auf der Käuferseite – für die Käufer ist es heute noch sehr kompliziert, online zu bezahlen – als auch für Seitenbetreiber; für Startups ist es schwierig, diesen ganzen bürokratischen Prozess, beispielsweise bei Lastschriftverfahren, durchzumachen, mit ihrer Bank zu verhandeln,  das wollen wir vereinfachen“, äußerte sich Thomas Promny im September 2010 im Gründerszene-Interview.

Zu einer Erweiterung des Mitarbeiterteams kam es nie. PicoPay habe es „nicht geschafft, die großen Kunden an Land zu ziehen, sich mit der Idee bei Verlagen durchzusetzen“, sagt Andreas Stehling. „Ein neues Denken in die Branchen zu bringen, mit den gängigen Modellen mitzuhalten, war sehr schwierig.“ Bereits vor rund einem Jahr hätten die beiden Gründer und Geschäftsführer dann eingesehen, PicoPay aufgeben zu müssen.