Rebuy Iris Capital

ReBuy: Neues Geld für den Re-Commerce-Anbieter

Die Wagniskapitalgesellschaft Iris Capital (www.iriscapital.com) und das Berliner Re-Commerce-Startup ReBuy (www.rebuy.de) vermelden den Abschluss einer Finanzierungsrunde. Iris Capital löst damit die beiden Gesellschafter Maganam und The MediaLab ab. Geführt vom „pan-europäischen“ Geldgeber, der Büros in Paris, Düsseldorf, San Francisco, Montreal, Riyadh, Dubai, Beijing und Tokyo betreibt, erhält das 2004 ursprünglich unter dem Namen Trade-a-Game gestartete Jungunternehmen eine nicht bezifferte Summe. Auch die Altinvestoren Hasso Plattner Ventures, Mountain Cleantech und Klaus Wecken beteiligen sich an der Finanzierungsrunde. Über eine Beteiligung von Altinvestor DuMont Venture (www.dumontventure.de) ist nichts bekannt.

ReBuy erwirbt gebrauchte Bücher, CDs, DVDs, Hardware und andere Medienprodukte von Privatpersonen, aber auch Retouren und Abverkaufsware zum Festpreis und verkauft sie anschließend mit durchschnittlich 40 Prozent Preisaufschlag. Von den beiden Freunden Lawrence Leuschner (hier im Interview) und Marcus Börner zum Austausch von Computerspielen gestartet, beschäftigt das Unternehmen mittlerweile knapp 400 Beschäftigte und vermeldete zuletzt zweistellige Millionenumsätzen.

Update: Break-Even in Q4 2012

Kurz nach der Finanzierungsnews gibt ReBuy seine Zahlen für das abgeschlossene Jahr 2012 bekannt. Demnach konnte das Re-Commerce-Startup seinen Umsatz auf 40 Millionen Euro nahezu verdoppeln. Besonders erfreulich für die Berliner: Im vierten Quartal des vergangenen Jahres war das Unternehmen erstmalig profitabel und hat den Break-Even erreicht.

Starker Wettbewerb um Marktanteile

Seitdem sich auch die beiden Marktplätze Ebay und Amazon intensiver am Thema Re-Commerce versuchen, herrscht in dem Segment ein spürbarer Wettbewerb. Insbesondere hat der ehemalige Buch-Versender Amazon seine Ankäufe neben Literatur längst auf Elektronikartikel ausgeweitet. Und mit dem nach eigenen Angaben bereits profitablen und umsatzstarken Momox, Wirkaufens (www.wirkaufens.de) – das erst Ende November ebenfalls eine „hoch siebenstellige“ Finanzierung erhalten hatte -, Verkaufsuns (www.verkaufsuns.de) oder Flip4New (www.flip4new.de) wollen auch ein paar direkte Wettbewerber ihren Anteil am Markt für Gebrauchtwarenankäufe reklamieren.

Letzterer schmückte sich Mitte letzten Jahres mit dem von der Investmentbank GP Bullhound verliehenen Titel als das am schnellsten wachsende Unternehmen der europäischen Digitalwirtschaft. Bereits seit Mitte 2011 kooperiert Flip4New mit Ebay für den Re-Commerce.

Rebuy-Besuch im November 2011

Dass das Re-Commerce-Geschäft bei allen Erfolgen kein Selbstläufer ist, hat ReBuy am eigenen Leib erfahren. Hatte man in der Vergangenheit bereits auf eine Übernahme durch die Media-Saturn-Gruppe spekuliert, kam es letztlich anders. Dabei dürfte die Entscheidung allerdings weniger am möglichen Zweifeln am Geschäftsmodell des Startups, sondern vielmehr an der lange Zeit unentschiedenen Online-Strategie des Elektronik-Dinosauriers gelegen haben. Letztlich investierte Media-Saturn dann in den Wettbewerber Flip4New.

Anfang Mai vergangenen Jahres hatte ReBuy in Berlin-Neukölln ein neues Logistikzentrum mit angegliedertem Bürokomplex eröffnet – was auch Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit zu einer Stipvisite verleitete. Das Lager bietet auf mehr als 9.000 Quadratmetern Platz für rund 1,9 Millionen Artikel. Damit soll nicht Schluss sein, eine Erweiterung ist schon geplant. Auch dafür dürfte das Geld mehr als gut zu gebrauchen sein.

Der aktuelle ReBuy-Werbespot:

 

Mitarbeit: Nora-Vanessa Wohlert