„Es ist großartig. Du rollst einfach aus dem Bett, nimmst den Aufzug nach unten und bist auf der Arbeit.“ So beschrieb vor Kurzem in der New York Times ein Bewohner sein Glück, im neuen Coliving-Komplex des Unternehmens WeWork in Manhattan zu leben. Dabei handelt es sich um eine Art Riesen-WG für Kreativ- und Digitalarbeiter, die Freude daran haben, in möblierten Appartments gleich über einem Coworking-Space zu wohnen. Gratis-Weinbar, Billardtisch im Waschraum und Balkon mit Whirlpool inklusive.
Ganz so glamourös dürfte der neue Coliving-Space von Rent24 nicht sein, der bald in der Innenstadt von Chemnitz eröffnet. 2.200 Quadratmeter mit flexiblen Übernachtungsmöglichkeiten stellt der Coworking-Anbieter in der Brückenstraße 19 gleich neben der Stadthalle zur Verfügung. „Durch die gemeinschaftlichen Lounge- und Küchenbereiche haben Mieter die Möglichkeit, auf ungezwungene Weise Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen und schnell Anschluss zu finden“, lässt sich Gründer und CEO Robert Bukvic in einer Mitteilung zitieren.
Klingt nach Studentenwohnheim, richtet sich aber vor allem an Startups, Freelancer, „Business-Nomaden oder Vielreisende“. Und die sollen mit Internetanschluss, Sportkursen und einem Reinigungsservice bei Laune gehalten werden. „Die Community zusätzlich fördern“, nennt Rent24 das. Mehr Details verrät der Anbieter noch nicht, bislang kann man sich auf der Website nur für den Coliving-Space vormerken lassen. Rent24 betreibt schon mehrere solcher Komplexe in Berlin.
Aber warum ausgerechnet Chemnitz? Die ehemalige Karl-Marx-Stadt gilt als einer der missachteten Gründerstandorte Deutschlands. Startups wie die Slack-Alternative Staffbase oder Saralon, ein Hersteller „gedruckter Elektronik“, kommen von hier. Die örtliche TU bietet Potenzial für Ausgründungen. Und zusammen mit Dresden und Freiberg bildet Chemnitz gar das sogenannte Silicon Saxony – angeblich „Europas größter Mikroelektronikstandort“.
So sieht die neue Konkurrenz für WeWork und die Factory aus
