Essenslieferdienste, Putzkraftvermittlung, Online-Shops, Fahrdienste – dass die Firmenschmiede Rocket Internet in vielen Bereichen ihre Finger im Spiel hat, ist bekannt. Aber Fußball? Wie der Berliner Kurier berichtet, waren Oliver Samwer und seine Firmenfabrik in Verhandlungen mit dem Berliner Fußballklub Hertha BSC – um deren Haupt- und Trikotsponsor zu werden.

Update vom 23. Juni 2015, 13.30 Uhr:

Der Deal platzte, die Parteien konnten sich nicht einigen. Jetzt kommt raus: Die Sponsoren-Verhandlung ist offenbar doch nicht vom Tisch. Laut Bild-Zeitung nähern sich die Firmenschmiede Rocket Internet und der Fußballklub Hertha BSC wieder an. Dabei soll nicht Rocket Internet, sondern ein Rocket-Schützling wie etwa Zalando die Brust des Teams schmücken. Demgegenüber betonte Rocket-Vorstand Alexander Kudlich auf der Hauptversammlung heute in Berlin, die Firmenschmiede habe derzeit keine Absicht, Sponsor des Fußballclubs zu werden.

Einen Fan hätte Rocket als Hauptsponsor des Klubs jedenfalls schon: Der Fußballspieler Christoph Metzelder zeigte sich in seiner Handelsblatt-Kolumne von der Idee, ein innovatives Unternehmen als Sponsor für einen Fußballklub zu gewinnen, begeistert.

Die Originalversion dieses Artikels erschien am 5. Juni.

Denn: Der bisherige Sponsor will nicht mehr. Die Deutsche Bahn hatte neun Jahre lang das Team gesponsert. Laut Artikel sollte nun Rockets Logo auf die Brust der Spieler, während Startups des Inkubators wie Helpling oder Home24 auf den Banden beworben werden sollten.

Aber: Die Parteien konnten sich nicht einigen. Vermutet wird, dass die stolze Summe, die Hertha einfordert, zu viel für Rocket war: Fünf Millionen Euro pro Saison sollten laut Berliner Kurier fürs Sponsoring hingeblättert werden. Für ein Unternehmen, das im vergangenen Jahr über 20 Millionen Euro Verlust geschrieben hat, nicht unbeträchtlich. Weder Hertha noch Rocket wollten auf Nachfrage von Gründerszene einen Kommentar abgeben.

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