Rocket Internet, Alexander Kudlich, Interview, Project A

Alexander Kudlich zu den Vorgängen bei Rocket

Es ging heiß her, bei Rocket Internet (www.rocket-internet.de), das zuletzt einen Großteil wichtiger Mitarbeiter verlor, die sich zu großen Teilen in dem neuen Company-Builder Project A Ventures (www.project-a.com) widerfanden, den Gründerszene am Freitag vorstellte. Zu den neuesten Entwicklungen befragte Gründerszene Rockets Geschäftsführer Alexander Kudlich, der sich wie immer mit Informationen zurück hält, die Rocket-Weggänge „sportlich“ sieht und von Aufbruchstimmung bei Rocket Internet nichts wissen will.

In Branchenkreisen ist derzeit zu hören, dass Rocket Internet auf der Suche nach Geldgebern sei, um geschätzt eine Milliarde US-Dollar einzusammeln. Mit wem führen Sie bereits Gespräche? Ist es richtig, dass der russische Investor DST rund um Yuri Milner, der zuvor als Geldgeber im Gespräch war, nicht bei Rocket Internet einsteigen wird?

Zu Investorenfragen gibt Rocket Internet grundsätzlich keine Auskunft. Wie aus der Presse entnommen werden kann [siehe dazu Gründerszenes Artikel], ist DST Investor in dem Rocket Portfolio-Unternehmen Zalando (www.zalando.de).

Rocket Internet, so war immer wieder zu hören, visiert Unternehmen mit einem Wert von einer Milliarde US-Dollar an. In welchen Märkten versprechen Sie sich diese Unternehmenbewertungen?

Rocket Internet hat in erster Linie das Ziel, sehr gute Companies zu bauen. Wenn man es dadurch schafft, sich nachhaltig einen großen Marktanteil zu sichern, können theoretisch in jedem großen Markt so hohe Bewertungen erreicht werden. Die Frage des Marktes ist für uns dabei jedoch weniger ausschlaggebend als die Frage, ob die Company gut oder schlecht ist.

Wie stehen Sie zum neuen Company-Builder Project A Ventures von Uwe Horstmann und Christian Weiss?

Wir stehen weiterhin mit Uwe Horstmann und Christian Weiss in freundschaftlichem Kontakt und wünschen ihnen Glück und Erfolg.

Zuletzt haben einige wichtige Mitarbeiter Rocket Internet verlassen. Was sind die Gründe für die zahlreichen Weggänge der nahen Vergangenheit?

Die Bewegungen waren im Rahmen der branchenüblichen Fluktuation. Rocket Internet zieht sehr gute Leute an und versteht sich als eine Unternehmerschmiede. Es ist nur natürlich, dass Mitarbeiter bei Rocket Internet erlangtes Know-How auch von Zeit zu Zeit in Ausgründungen einsetzen. Das sehen wir sportlich. Davon abgesehen hatte Rocket Internet jeden einzelnen Monat einen sehr deutlich höheren Zugang als Weggang an Mitarbeitern in jedem wichtigen Bereich.

Konnten wichtige Stellen wie die von Andre Alpar oder Florian Heinemann bereits neu besetzt werden?

Florian Heinemann und Andre Alpar arbeiten weiterhin für Rocket Internet; Andre Alpar lediglich in anderer Konstellation – inhaltlich ändert sich dadurch nichts.

Was plant Rocket Internet für 2012? Mit wievielen Unternehmengründungen ist zu rechnen?

Wir werden uns auch dieses Jahr jedes gute Modell sehr genau ansehen und unsere Teams die spannendsten davon umsetzen lassen. Wir starten in den Frühling in einem größeren Büro, um den vielen neuen Kollegen Platz zu bieten. Außerdem werden wir auch in 2012 Rocket Internet jeden Tag ein bisschen besser machen.

Alexander, vielen Dank für das Gespräch.