Die Expertlead-Geschäftsführer: Alexander Schlomberg (links) und Arne Hosemann
Die Expertlead-Geschäftsführer: Alexander Schlomberg (links) und Arne Hosemann

Rocket versucht es wieder mit einem eigenen Startup. Expertlead heißt die Plattform, sie soll Freelancer an andere Unternehmen vermitteln, hauptsächlich Programmierer, Designer oder Digitalmarketing-Fachleute. Aufgebaut wurde sie zunächst von David Fuchs, der für den Samwer-Inkubator schon mehrere Unternehmen angeschoben hat. Zum Anfang des Jahres übernahmen dann Alexander Schlomberg und Arne Hosemann als Geschäftsführer. Hosemann kommt von der Unternehmensberatung Bain, wo er zweieinhalb Jahre Projekterfahrung gesammelt hat, Schlomberg von McKinsey. Einziger Gesellschafter der Berliner Unternehmens ist Rocket Internet.

„Wir garantieren die besten und zuverlässigsten digitalen Freelance-Talente“, heißt es wenig zurückhaltend auf der Webseite von Expertlead, bestätigende Testimonials kommen hauptsächlich von Rocket-Gründern wie etwa Dominik Richter von HelloFresh. Auf Nachfrage von Gründerszene sagt Expertlead-Geschäftsführer Hosemann, es gehe nicht um den billigsten, sondern den besten Freelancer für das jeweilige Projekt. Das Rocket-Startup hat den Anspruch, „die Top-5-Prozent der Freelancer“ auf die eigene Plattform zu holen.

Wie viele Freiberufler bereits auf der Plattform sind und an wie viele Kunden bereits Fachkräfte vermittelt wurden, will Hosemann nicht verraten. Nur dies: Nicht nur an Rocket-Unternehmen würden die Freelancer vermittelt, auch wenn die Vorteile für den Samwer-Konzern und seine Ventures auf der Hand liegen, statt selbst Personal zu vermitteln stärker auf Freelancer zurückzugreifen. Noch sei die Plattform sehr jung, sechs Leute arbeiteten zurzeit bei Expertlead.

Derzeit werden die Prüfung der Talente und das Matching mit den Auftraggebern manuell erledigt, später soll möglichst viel davon automatisiert ablaufen. Sprache und Persönlichkeit würden genau so betrachtet wie technische Fähigkeiten, ein „persönliches Live-Screening“ soll einen direkten Eindruck vermitteln, in einem realen Testprojekt müsse sich der Freelancer beweisen und natürlich gebe es ein kontinuierliche Qualitätskontrolle. In Sachen Prüfung verspricht Hosemann viel, um auch wirklich den passenden Freelancer für das entsprechende Projekt vermitteln zu können.

Das wird auch für den Erfolg des jungen Rocket-Startups wichtig sein: Denn den Vertrag schließt der Kunde mit Expertlead ab, das also nicht nur eine reine Vermittlungsplattform ist. Bei den Preisen experimentiert das Rocket-Startup noch, zunächst wurde eine Bandbreite von 50 bis 150 Euro genannt, zwischenzeitlich wurden diese Zahlen aber von der Seite genommen. Man bemühe sich stets, einen passenden Stundensatz zu finden, versichert Hosemann. Und der lasse sich nicht pauschal beziffern.

Bild: Gisela Gürtler