Bekannt ist der Inkubator Rocket Internet hierzulande allein schon dank des Marketing-Know-hows der drei der Samwer-Brüder. Nun hat der Berliner Brutkasten mit seinem neuen Webauftritt nicht nur seinen globalen Anspruch betont, sondern startet allem Anschein nach auch eine offenere Kommunikationsstrategie.

Rocket Internet Inkubator Relaunch Samwer Kudlich

Rocket brüstet sich mit globalem Anspruch

Es ist deutlich mehr als nur ein Relaunch. Mit seinem neuen Auftreten definiert sich Rocket Internet (www.rocket-internet.de) endgültig als globales Unternehmen: Auf mehr als 100 „führende Unternehmen“ in rund 40 Ländern und gut 15.000 Jobs verweist der Inkubator der Samwer-Brüder Alexander, Marc und Oliver auf seiner neuen Webseite. Die Gesamtzahl an Gründungen (und Schließungen) liegt natürlich um ein vielfaches höher – das Team um Rocket-Geschäftsführer Alexander Kudlich hat in den vergangenen Monaten deutlich auf das Gas getreten und sich zur wahren Execution-Maschine gemausert, was schon beim Inkubatoren-Panel auf der vergangenen Heureka! Conference Würdingung fand.

Tatsächlich ist die Liste der aufgezählten Ventures beeindruckend: Neben bekannten Namen wie den Zappos-Klon Zalando (www.zalando.de) (sowie dessen internationale Ableger) reicht das Rocket-Internet-Portfolio vom Schmuckhändler 21diamonds (www.21diamonds.de) über die arabische Amazon-Kopie Mizado bis hin zu Zocprint, einem Anbieter von Druckerzeugnissen. Zum Kreis der Rocket-Gründungen gerade neu dazu gekommen ist derweil Azmalo (www.azmalo.pk), ein Online-Elektronikretailer in Pakistan, der auf der gleichen Basis aufgebaut wurde wie auch andere Amazon-Klone des Samwer-Inkubators. Die Gründung bietet kostenlosen Versand innerhalb des Landes und die Bezahlung per Nachnahme – beides ist in dem Land keinesfalls Standard.

Neue Kommunikationsstrategie?

Aber auch für die Kommunikationsstrategie von Rocket Internet scheint sich mit dem neuen, in weiß gehaltenen Auftritt ein Wandel anzubahnen. Bislang hatte sich das Unternehmen meist sehr bedeckt gehalten, was Neugründungen und Portfoliounternehmen anging. Derzeit ist die Webseite allerdings noch recht spärlich mit Informationen über die Rocket-Töchter bestückt, die über den reinen Firmennamen und eine knappe Tätigkeitsbeschreibung hinaus gehen – allerdings dürfte mit betriebswirtschaftlichen Zahlen sicherlich kaum zu rechnen sein. Auch der Pressebereich zitiert lediglich werbeträchtig internationale Medien.

Es bleibt zu hoffen, dass die neue Offenheit des Samwer-Brutkastens nicht nur eine Einmalinitiative ist. In einer derart emotionsgeladenen Branche wie dem Startup-Geschäft ist Kommunikation schon deshalb wichtig, weil sonst fehlgeleiteten Spekulationen Tür und Tor geöffnet werden. Den Samwer-Brüdern wäre zu wünschen, dies stärker als in der Vergangenheit zu beherzigen. Der Außenwirkung des Inkubators und seiner Portfoliounternehmen würde das sicherlich gut tun.