Rocket-Chef Oliver Samwer (links) und CFO Peter Kimpel planen den nächsten IPO.

Obwohl die Verluste des Möbel-Portals Home24 derzeit den geplanten Börsengang des Rocket-Ventures überschatten, plant der Berliner Investor im Hintergrund offenbar schon seinen nächsten IPO. Die afrikanische E-Commerce-Plattform Jumia, an der Rocket seit 2016 als Lead-Investor beteiligt ist, könnte nach Angaben von Reuters noch Ende 2018 oder im Frühjahr 2019 an die Börse gehen. Jumia ist 2012 mit einem ähnlichen Geschäftsmodell wie Amazon gestartet, bietet aber mittlerweile auch einen Essenslieferdienst sowie ein Online-Bezahlsystem.

Insider-Informationen zufolge soll ein Volumen von rund 200 Millionen Euro angepeilt werden, heißt es in dem Medienbericht. Als mögliche Listing-Orte seien London und Frankfurt am Main im Gespräch. Ähnlich wie Home24 fährt auch Jumia Verluste ein.

Das 2012 gegründete Startup hat binnen der ersten neun Monate von 2017 einen operativen Verlust nach EBITDA von 80,7 Millionen Euro angehäuft. Das geht aus dem jüngsten Geschäftsbericht hervor, den Rocket Internet veröffentlicht hat. Der Umsatz belief sich demnach im gleichen Zeitraum auf 57,3 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 waren es 54,4 Millionen.

Das langsame Umsatzwachstum steht im Kontrast zu der Anzahl an abgeschlossenen Transaktionen über die Plattform, die seit 2016 von 2,7 Millionen auf 4,4 Millionen zum Neunmonatszeitraum 2017 angestiegen sind. Aktuelle Geschäftszahlen sollen im April folgen, hat Rocket angekündigt.

Eigenen Angaben zufolge ist Jumia in 14 afrikanischen Ländern vertreten und zählt 1,2 Milliarden Verbraucher. 2014 war das Unternehmen eine knappe halbe Milliarde Euro wert. Zuletzt hatte das Startup 2016 rund 360 Millionen Euro eingesammelt. Neben Rocket ist der südafrikanische Telekommunikationskonzern Mobile Telephone Networks (MTN) als Lead-Investor an der E-Commerce-Plattform beteiligt. Weitere Gesellschafter sind Axa und Goldman Sachs.

Foto: Chris Marxen | Headshots-Berlin.de